Österreich: 215 Verdachtsmeldungen im Jahre 2002


Die Geldwäschemeldestelle erhielt im Berichtsjahr 215 Verdachtsmeldungen von österreichischen Finanz- und Kreditinstituten. Zudem wurden 115 Anfragen anderer Interpol-Stellen sowie 60 internationale Anfragen bearbeitet.

Über 8 Millionen Euro eingefroren
Von den 215 Verdachtsmeldungen betrafen 58 Meldungen Angehörige der ehemaligen GUS-Staaten.
109 Anzeigen wurden wegen Geldwäscherei, 8 wegen krimineller Organisation und 20 wegen diverser Betrügereien erstattet.
Seitens der Gerichte wurden 4 Haftbefehle, 6 Hausdurchsuchungen und 22 Kontoöffnungsbeschlüsse verfügt. Über gerichtliche Verfügungen wurden über 8 Mill. EUR eingefroren, gemäss den Bestimmungen des Bankwesengesetzes wurden Transaktionen in der Höhe von 8,9 Mill. EUR vorläufig aufgeschoben.

Money Transmitter und Hawala-BankingIn Österreich wurden verstärkt so genannte Money Transmitter und Hawala-Bankings zur Geldwäsche missbraucht. Money Transmitter sind Unternehmen (z.B. Western Union, American Express), die mit ihren Filialen weitweit vertreten sind und u.a. schnelle Geldtransfers in das Ausland anbieten. Die Überweisungen erfolgen durch Einstellung der Beträge in das zwischen den Filialen bestehende spezielle Datenbanksystem des Money Transmitters.
Beim informellen Geldtransfersystem Hawala werden Geldströme per Handschlag über private Treuhänder nur mit einem Codewort um die Welt geleitet; die Kunden müssen sich weder identifizieren noch die Herkunft des Bargeldes deklarieren. Weiterer Missbrauch erfolgt durch Electronic Banking, Internet Banking, Paybox und andere Mittel.

(Parlamentskorrespondenz / hfu)

 Lesen Sie dazu auch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert