Offene Fragen zum IT-Projekt der Concordia

Fast ein Jahr ist es her, seit erstmals öffentlich bekannt wurde, dass die Luzerner Krankenkasse Concordia kurz vor einem grossen IT-Projekt steht. Die Zeitung ‹Sonntag› titelte im Mai 2009: «IT-Grössenwahn bei Concordia». Nach zwei erfolglosen Versuchen plante die Krankenkasse, ihr veraltetes Software-System abzulösen ? und zwar für die Summe von knapp 100 Millionen Franken. Kritisiert wurde das Vorhaben von Concordia, entgegen dem gegenwärtigen Branchentrend den Betrieb der Software selber zu übernehmen und nicht einem erfahrenen Outsourcing-Unternehmen zu überlassen.
 
«Syrius» sticht SAP aus
In den folgenden Monaten verloren die Medien das Interesse ? auch, weil die Concordia den Entscheid mehrmals verschob. Was wurde aus dem umstrittenen Vorhaben? Inside-it.ch weiss, dass sich Concordia schon vor Wochen definitiv für die Software «Syrius» des St. Galler Softwareherstellers Adcubum entschieden und auch einen entsprechenden Vertrag unterschrieben hat. Adcubum und Concordia verhandelten bereits seit Jahren über eine Kooperation. Den Kürzeren gezogen hat offenbar der deutsche Software-Riese SAP, der ebenfalls offeriert hatte.
 
«No comment»
Gemäss Insider-Informationen hält Concordia an der Idee fest, die Software selber zu betreiben. «Syrius» soll auf einer Oracle-Datenbank und auf IBM-Servern laufen.&Auf Anfrage von inside-it.ch wollten sich weder Adcubum noch Concordia zum Auftrag äussern. «Leider können wir aus Gründen der Vertraulichkeit keine Auskunft geben», sagt Concordia-Sprecher Mark Glutz.
 
Somit bleiben viele Fragen offen: Wieso entschied man sich gegen einen externen Betrieb? Wie hoch sind die budgetierten Kosten? Wann soll das Projekt umgesetzt werden? Auf diese Fragen gibt es ? zumindest vorerst ? keine Antworten. (inside-it.ch/mc)

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