Pharmagrosshändler Anzag erhebt Einspruch gegen Kartellstrafe

«Die Vorwürfe sind unbegründet», sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag auf Anfrage. Eine weitere Stellungnahme gab es nicht. Das Bundeskartellamt hatte am Freitag gegen Anzag und drei weitere Pharmagrosshändler sowie sieben Verantwortliche Bussgelder in Höhe von 2,6 Millionen Euro verhängt. Neben Anzag sind die Phoenix Pharmahandel AG Co. in Mannheim, die Gehe Pharma Handel GmbH in Stuttgart und die Sanacorp Pharmahandel AG im bayerischen Planegg betroffen. Phoenix und Gehe hatten umgehend Widerspruch angekündigt.


Erhöhte Rabatte
Anzag soll laut Bundeskartellamt die treibende Kraft in dem Fall gewesen sein und Anfang 2003 die Rabatte für Apotheken erhöht haben, um seinen Marktanteil auszubauen. Daraufhin zogen andere Händler nach. Mitte 2003 habe sich Anzag nach einem Wechsel im Vorstand entschlossen, die «Rabattschlacht» zu beenden. Dazu sei mit den Konkurrenten vereinbart worden, dass Anzag Apothekern ungünstige Einkaufspreise anbietet, um sie zum Wechsel zu veranlassen. Damit sollte der vorherige Zustand wieder hergestellt werden. Die Kartellabsprache wurde laut Bundeskartellamt auf Führungsebene initiiert. Welche Vorstände beschuldigt werden, war auch am Montag nicht klar. Bei Anzag seien nicht alle drei Vorstände betroffen, sagte die Sprecherin. (awp/mc/th)

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