Pilotversuch für kontaktloses Bezahlen mit Mobiltelefon und Kreditkarte

Technologische Basis ist die sogenannte ‹Near Field Communication› (NFC) -Technologie. Mit NFC können Daten berührungslos von einem Gerät auf das andere übertragen werden. Dies ist bis zu einem Abstand von ca. einem bis zwei Zentimetern zwischen den Geräten möglich. Auf dem Mobiltelefon wird dafür eine spezielle Software installiert. Mit diesen Voraussetzungen kann an Kassen und Automaten durch das Hinhalten an einen kontaktlosen Kartenleser bequem gezahlt werden. Die Abrechnung der Zahlung erfolgt über die normale Kreditkartenrechnung.


Bis CHF 40.- schneller als Bargeld
Ziel ist es, mittels kontaktlosem Bezahlen via Mobiltelefon und Kreditkarte den Bezahlprozess vor allem an Orten mit hohen Frequenzen (zum Beispiel im Supermarkt, an Automaten) einfacher, schneller und bequemer zu machen. Damit die Zahlung möglichst schnell erfolgen kann, soll bei Zahlungen bis zum Betrag von CHF 40.- keine standardmässige Eingabe einer Persönlichen Identifikations Nummer (PIN) erforderlich sein. Bei Zahlungen über CHF 40.- wird der PIN immer verlangt. Werden mehrere Transaktionen unter CHF 40.- in Serie gemacht, wird aus Sicherheitsgründen nach einer bestimmten Anzahl (zum Beispiel zehn Transaktionen) automatisch nach der PIN gefragt.


Sofortige Sperrung möglich
Wie beim Diebstahl einer Kreditkarte, ist auch beim kontaktlosen Bezahlen mit Mobiltelefon und Kreditkarte die sofortige Sperrung möglich. Die Datensicherheit ist wie bei traditionellen kartenbasierten Zahlungsmitteln sichergestellt. Missbräuchliche Zahlungen von Dritten werden durch den Herausgeber des Zahlungsmittels im Rahmen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen übernommen.


Kommerzialisierung hängt von vielen Faktoren ab
Mit diesem Pilotversuch wird in der Schweiz das Bezahlen mittels NFC-Mobiltelefon erstmals getestet. Von September bis November 2008 können 150 Mitarbeiter der Projektpartner die Möglichkeiten des kontaktlosen Bezahlens in ausgewählten Personalrestaurants nutzen. Zur Anwendung kommt ein offener, internationaler Standard, basierend auf den Standards der Kartenzahlungen. Die Projektteilnehmer streben eine für alle zugängliche Lösung an, welche bei einer eventuellen Markteinführung von allen Kartenanbietern, Verarbeitern, Mobilfunkanbietern und anderen Interessengruppen (zum Beispiel dem Handel) genutzt und getragen werden soll.


NFC-fähige Mobiltelefone sind Voraussetzung
Bis zu einer Markteinführung müssten jedoch noch viele Voraussetzungen erfüllt sein. Die Mobiltelefone müssen NFC-fähig, die Terminals mit kontaktlosen NFC-Schnittstellen ausgerüstet sein, das Preismodell für den Handel und Konsumenten muss stimmen und die Software sowie die operativen Prozesse müssen einwandfrei funktionieren. Der Pilotversuch soll deshalb Informationen über die technische und betriebliche Machbarkeit sowie die Nutzerfreundlichkeit geben, um die Chancen einer eventuellen kommerziellen Einführung abschätzen zu können. (cs/mc/gh)

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