Premiere mit drastischem Gewinneinbruch im zweiten Quartal

Unterm Strich sei zwischen April und Ende Juni ein Verlust von 138,8 Millionen Euro angefallen, teilte das Unternehmen in München mit. Beeinflusst worden sei das Ergebnis von der Abschreibung latenter Steuern auf Verlustvorträge, hiess es zur Begründung. Dies habe einen einmaligen Effekt von 90,4 Millionen Euro gehabt.


Selbst ohne diesen Sondereffekt lag der Verlust mit 48,4 Millionen Euro aber immer noch unter den Schätzungen der von dpa-AFX befragten Analysten, die im Schnitt mit einem Minus von 45,7 Millionen Euro gerechnet hatten. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 6,7 Millionen Euro verdient.


Operative Kosten deutlich erhöht
Die Umsätze stiegen im zweiten Quartal von 258,7 auf 269,3 Millionen Euro (Prognose: 267,7). Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel unter anderem wegen hoher Kosten ein Verlust von 21,8 Millionen Euro (Prognose -21,0) an nach einem Gewinn von 26,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die operativen Kosten erhöhten sich deutlich von 232,2 auf 291,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von plus 6,1 auf minus 43,7 Millionen Euro. Der Sender hatte nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte an den Konkurrenten Arena auch unter sinkenden Abonnentenzahlen zu leiden. Ende Juni lag die Zahl der Kunden bei 3.442.500. Dies waren 2,3 Prozent weniger als Ende März (3,521 Mio).


Hoffen auf die Bundesliga
Auf die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr ging der Sender zunächst nicht ein und kündigte wie bisher lediglich einen aktualisierten Ausblick bei Vorlage der Neun-Monats-Ergebnisse am 7. November an. Grundsätzlich sei die Situation im zweiten Halbjahr aber besser. Premiere begründete dies unter anderem mit der kürzlich erzielten Einigung mit Arena auf eine gemeinsame Verbreitung der Bundesliga sowie dem neuen Preismodell. (awp/mc/pg)

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