Reinvermögen der Haushalte nimmt erstmals seit 2002 ab

Das Reinvermögen besteht einerseits aus dem Immobilienvermögen. Dieses stieg um 73 Mrd CHF auf 1’315 Mrd CHF (+5,9%). Zum Immobilienvermögen zählen Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen in der Schweiz. Grund für die Vermögens-Steigerung seien höhere Preise in allen Wohnbaukategorien, schreibt die SNB.


Privater Aktienbesitz schrumpft wertmässig um ein Drittel
Zur Ermittlung des Reinvermögens wird zum Immobilienvermögen das finanzielle Vermögen hinzugerechnet. Hier gingen die finanziellen Forderungen (Bargeld, Einlagen, Anlagen in Wertschriften sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen) um rund 10% auf 1718 Mrd. CHF zurück. Hauptgrund für diesen Rückgang sind die tieferen Börsenkurse. So hatten die privaten Haushalte noch Aktien im Wert von 169 Mrd CHF (-84 Mrd CHF) und Anteile an Kollektivanlagen von 161 Mrd CHF (-63 Mrd CHF).


Geld bleibt auf Bankkonti liegen
Die strukturierten Produkte gingen um 23 Mrd CHF auf 28 Mrd CHF zurück. Die Position «Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen» reduziert sich um 63 Mrd auf 748 Mrd CHF – und dies, obwohl die Beitragszahlungen die Bezüge übertroffen haben. Die schlechten Börsenkurse haben die Konsumenten veranlasst, ihre Gelder vermehrt auf Bankkonten zu belassen. Diese Einlagen (Bargeld und Einlagen) nahmen darum um 25 Mrd auf 481 Mrd CHF zu. Die Schuldtitel stiegen um 9 Mrd auf 130 Mrd CHF. Ein grosser Teil dieses Anstiegs entfiel auf Kassenobligationen.


Schweizer höher verschuldet
Den finanziellen Forderungen stehen Verpflichtungen in Form von Krediten gegenüber. Diese nahmen um 15 Mrd CHF der 2,4% auf 629 Mrd CHF zu. Der grössten Teil davon sind Hypotheken. Die Daten zu den finanziellen Forderungen und Verpflichtungen der privaten Haushalte sind Bestandteil der Finanzierungsrechnung der Schweiz. In diesem Jahr hat die SNB zum ersten Mal die Daten durch eine Schätzung des Immobilienvermögens ergänzt. Damit ergibt sich ein Gesamtbild der privaten Haushalte. (awp/mc/ps/11) 

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