Rekord-Inflation in Eurozone treibt Euro an Marke von 1,59 Dollar

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,5812 (Freitag: 1,5796) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6324 (0,6331) Euro. Der alte Rekord von 1,5903 Dollar ist damit wieder in Reichweite.


«Zinssenkung vorerst vom Tisch»
«Mit der Rekordinflation im März in der Eurozone ist eine Zinssenkung vorerst vom Tisch», sagte Devisenhändler Volker Weber vom Bankhaus M.M. Warburg & Co. Dies habe den Euro gestützt. Technische Faktoren sorgten am späten Nachmittag für eine Beschleunigung des Kursauftriebs bis an die Marke von 1,59 Dollar. In der Eurozone ist die Inflationsrate im März mit 3,5 Prozent auf den höchsten Stand seit der Einführung der Gemeinschaftswährung gestiegen. Dieser Wert liegt deutlich über dem Ziel der EZB. Die Währungshüter halten Preisstabilität bei einer Inflation von knapp unter zwei Prozent für gewährleistet.


EZB verstärkt unter Zugzwang
Der überraschend starke Anstieg der Inflation in der Eurozone hat die EZB nach Einschätzung der Postbank stärker unter Zugzwang gebracht. «Das Dilemma der EZB, zwischen einer nachhaltigen Eintrübung des Preisklimas und den von den USA ausgehenden Konjunkturrisiken festzustecken, ist damit nochmals tiefer geworden», erklärte Postbank-Experte Heinrich Bayer. Auch vergleichsweise robuste Konjunkturdaten aus den USA konnten die Dollar-Schwäche am Nachmittag vor diesem Hintergrund nicht stoppen. In der Region Chicago hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager im März stärker als erwartet aufgehellt.


Referenzkurs bei 1,5738 Schweizer Franken
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79580 (0,79080) britische Pfund, 157,37 (157,86) japanische Yen und auf 1,5738 (1,5735) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 933,50 (934,25) Dollar gefixt. (awp/mc/ps)

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