Reuters: Thomson strebt freundliches Übernahmeangebot an

Vertreter von Reuters und Thomson hätten sich diese Woche getroffen, um eine Übernahme zu diskutieren, berichtete die «Financial Times» am Samstag. Das Angebot hätten Unternehmenskreise als «freundlich» beschrieben. «Wir kommentieren solche Gerüchte und Spekulationen nicht», sagte ein Thomson-Sprecher am Sonntag.


Interesse an dem Verkauf von Thomson Learning
Nach Angaben des Blattes würde Thomson die Übernahme durch Schulden und den Verkauf seiner Sparte Thomson Learning finanzieren. Auch das kommentierte der Sprecher nicht. Er bestätigte aber, das Thomson ein hohes Interesse an dem Verkauf der Bildungs- und Trainingssparte habe und mit einem Geschäftsabschluss am Ende des dritten Quartals rechne. Thomson Learning könnte nach Angaben der «Financial Times» 6 Milliarden Dollar abwerfen könnte. Die Spekulationen über die Höhe eines möglichen Angebots für Reuters schwankten zwischen 6 und 8 Milliarden Pfund.


ValueAct unterstützt Angebot von Thomson
ValueAct, demnach Reuters zweitgrösster Anteilseigner, habe zugesagt, ein Angebot von Thomson zu unterstützen. «Thomson hat ein gutes Management, es würde Raum für viele Synergien geben», zitierte die Zeitung ValueAct-Partner Jeffrey Ubben.


Direktoren der Founders Share Company überzeugen
Reuters hatte eine Übernahmeanfrage von einem unbenannten Bieter am Freitag bestätigt. Für eine Übernahme müssen jedoch die Direktoren der Founders Share Company überzeugt werden, die darüber wachen sollen, dass Reuters unabhängig bleibt. Diese haben das Recht, eine Übernahme mit einer so genannten «goldenen Aktie» zu blockieren.


Bloomberg knapp übertreffen
Zusammen würden Reuters und Thomson den US-Konkurrenten Bloomberg knapp übertreffen und weltweit der grösste Anbieter von Marktdaten sein, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den Marktbeobachter Inside Market Data Reference. Die Übernahmeanfrage kommt zu einer Zeit, in der auch News Corp, das dem australischen Medienunternehmer Rupert Murdoch gehört, dem US-Medienkonzern Dow Jones mit seinem Flaggschiff «Wall Street Journal» eine Kaufofferte für 5 Milliarden Dollar unterbreitet hat, die von deren Mehrheitseigentümern bislang abgelehnt wird. (awp/mc/ab)

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