Rieter will bei Dualstrategie bleiben

Der Geschäftsgang ist offenbar weiter schwierig. Im Textilgeschäft haben man in den ersten Monaten des laufenden Jahres «sehr tiefe Umsätze» verzeichnet, so Reuter. «Der Einbruch ist zwar gestoppt, aber ich gehe nicht davon aus, dass sich unser Geschäft in den nächsten Monaten signifikant erholen wird. Die Umsätze werden in den nächsten Monaten auf tiefem Niveau stabil bleiben», sagte er.


Textilgeschäft: Hoffen auf China
Eine Belebung sieht er allenfalls in China: «Wir sprechen mit Kunden aus Schlüsselmärkten, namentlich in China, wieder über neue Projekte, vorwiegend im Stapelfaserbereich. Das ist schon mal ein guter Anfang.» Ob das der berühmte erste Silberstreifen am Horizont sei, müsse sich aber noch weisen. Er schliesst denn auch Werkschliessungen weiter nicht aus, wenn die Märkte schwach bleiben. Im Automobilbereich sieht er immerhin gewisse Aufträge für Rieter: «Ein Teil unserer Wettbewerber ist insolvent oder in einer prekären Lage. Wir sehen sehr gute Chancen, gewisse Aufträge übernehmen zu können.»


Kapitalerhöhung unwahrscheinlich
Bezüglich Finanzierung sieht er keine Probleme, nachdem Rieter im März eine Kreditvereinbarung mit Banken unterzeichnet hat. Wie lange die Vereinbarung gilt, wollte er nicht genau sagen: Man habe mit den Banken selbstverständlich Laufzeiten vereinbart, die man aber nicht kommunizieren wolle. «Wir haben uns so aufstellen können, dass wir die Durststrecke durchstehen können», so Reuter wörtlich. Auf die Frage, wie gross die Wahrscheinlichkeit einer Kapitalerhöhung noch in diesem Jahr sei, antwortete er: «Aus heutiger Sicht? Null.»


Zukäufe möglich
Nachdem das Schlimmste der Krise für Rieter überstanden scheint, denkt Reuter auch bereits wieder an Zukäufe: «Die finanzielle Situation ist angespannter als auch schon, aber ich schliesse Akquisitionen nicht aus», sagte der Rieter-Konzernchef. Zur Textilsparte von OC Oerlikon, die zum Verkauf steht, liess er sich folgendermassen vernehmen: «Wenn die einzelnen Firmen auf dem Markt sind, schauen wir sie uns intensiv an. Danach werden wir entscheiden. Wir wollen uns verstärken, nicht schwächen.» (awp/mc/ps/34)

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