Ringier: Umsatz 2009 bricht um 15,6 Prozent ein

«Nicht viele Unternehmen verkraften einen solchen Umsatzrückgang», sagte Konzernchef Christian Unger an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Er ist deshalb trotz Gewinneinbruch «hoch zufrieden». Dank frühzeitig eingeleiteten Sparprogrammen sei die Gewinnschwelle gehalten worden. Die Aufwendungen gingen um 13,4% zurück.


Fast 700 Stellen abgebaut
Weltweit hat Ringier 681 Stellen abgebaut, allein in der Schweiz 328. Laut Verwaltungsratspräsident Michael Ringier wird die Zahl der journalistischen Arbeitsplätze nun eher wieder steigen. Das Unternehmen beschäftigt noch 7’448 Mitarbeitendende, 3082 davon in der Schweiz.


Glauben an die Zukunft der Printmedien
Die grossen Investitionen von 97 Mio CHF – unter anderem in den Newsroom – zeigten, dass das Unternehmen an die Zukunft der Printmedien glaubt. Investiert werde auch in die Qualität des Journalismus, versicherte Ringier.


Starker Umsatzrückgang in Osteuropa
Auf dem Schweizer Markt musste Ringier im letzten Jahr einen Umsatzrückgang von 9,5% hinnehmen. In Osteuropa ging der Umsatz um 20,5%, in Asien um 25,9% zurück. Besonders schlecht lief das Geschäft in Rumänien. Am besten behaupten konnte sich jenes in Serbien.


Keine Erholungs-Anzeichen in den grossen Märkten
In den grossen Märkten gibt es laut Konzernchef Unger im laufenden Jahr noch keine Anzeichen für eine Erholung. Im kleinen asiatischen Markt sieht er zwar erste Hoffnungsschimmer. Insgesamt rechnet Unger allerdings frühestens Ende Jahr wieder mit einem Aufwärtstrend. Trotz Krise habe Ringier in einigen Ländern Osteuropas Marktanteile gewonnen. Davon werde das Unternehmen profitieren, sobald sich die Anzeigenumsätze wieder erholten, ist Unger überzeugt.


Wandel zum Multimedia-Unternehmen in der Schweiz
Ringier Schweiz wandelt sich laut dessen Chef Marc Walder «in horrendem Tempo vom Verlagshaus zum Multimedia-Unternehmen». Dank einer seit längerem umgesetzten Diversifizierungsstrategie könnten die Einbussen im Anzeigenmarkt von 60 Mio CHF zumindest teilweise abgefedert werden. Das traditionelle Kerngeschäft mit Zeitungen, Zeitschriften sowie deren Online-Auftritten wird laut Walder konsolidiert, die kommerziellen Internet-Aktivitäten werden stark forciert. Neu setzt Ringier auf das Entertainment-Geschäft, zu dem neben Radio und Fernsehen das Ticket- und Live-Event-Geschäft gehört.


Leser gewonnen
Sowohl die Gratiszeitung «Blick am Abend» wie auch die Zeitschriften «Schweizer Illustrierte», «GlücksPost», «L’Illustré», «L’Hebdo» und «TV8» haben im letzten Jahr Leser dazugewonnen. Die Umsätze der Internet-Rubrikenmärkte von «media swiss group» hätten sich gegenüber den Auswirkungen der Wirtschaftskrise als resistent erwiesen.  (awp/mc/pg/13)

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