RWE-Chef will bei Übernahmen in keinen Bieterwettstreit einsteigen

Er erwähnte dabei nicht ausdrücklich den britischen Atomkraftwerksbetreiber British Energy, an dem nach Medienberichten sowohl RWE als auch der französische Energieriese EdF sowie der britische Versorger Centrica Interesse haben sollen. Britischen Medien zufolge soll RWE ein Gebot für British Energy vorgelegt haben, um in Grossbritannien Atomkraftwerke zu bauen. Diese Offerte soll British Energy mit rund 14 Milliarden Euro bewerten. RWE nahm bislang keine Stellung dazu.


Kein Atom-Ausstieg vor Bundestagswahl
British Energy betreibt acht der zehn britischen Atommeiler, die überwiegend in den kommenden 15 Jahren abgeschaltet werden sollen. Grossmann machte deutlich, dass er auch in Deutschland den weiteren Betrieb von Kernkraftwerken zur Stromerzeugung für sinnvoll hält. «Vor der nächsten Bundestagswahl werden wir jedenfalls keines unserer nuklearen Kraftwerke abschalten», sagte er. Die grosse Koalition hält an dem von der rot-grünen Vorgängerregierung beschlossenen Atom-Ausstieg fest; eine andere Regierung könnte diesen Beschluss nach der Wahl revidieren.


Drohende Stromlücke
Grossmann beklagte, dass in Deutschland dem Aspekt der Versorgungssicherheit zu wenig Bedeutung beigemessen werde. Um eine Stromlücke zu vermeiden, müssten dringend neue Kohlekraftwerke gebaut werden. Mit neuen Kraftwerken würden rund 30 Prozent des klimaschädlichen CO2 je Kilowattstunde eingespart. «Wenn wir keine neuen Kraftwerke bauen, werden die alten länger laufen», sagte der RWE-Chef. Gegenwärtig plant RWE den Bau eines besonders umweltfreundlichen Kraftwerks für rund eine Milliarde Euro, mit dem auch die bislang noch nicht anwendungsreife Technik der CO2- Abscheidung und -Deponierung erprobt werden soll. (awp/mc/ps)

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