Ryanair mit Gewinneinbruch im ersten Halbjahr

Dies teilte Europas grösster Billigflieger am Montag mit. Wie andere Fluggesellschaften kam Ryanair in diesem Jahr vom Regen in die Traufe. Erst schossen die Kosten vor allem durch den massiven Anstieg der Kerosinpreise in die Höhe. Jetzt hält der weltweite wirtschaftliche Abschwung die Menschen vom Fliegen ab. Als Nebeneffekt der schwachen Konjunktur sind die Spritpreise zwar steil gefallen – doch die meisten Airlines haben nichts davon, weil sie im Sommer teure Terminkontrakte eingegangen sind.


Gewinn um 31 Prozent eingebrochen
Bei Ryanair fiel der Gewinn in dem Ende September abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal um fast 31 Prozent auf knapp 186 Millionen Euro. Im gesamten ersten Halbjahr des Geschäftsjahres fiel der Reingewinn inklusive aller Sonderbelastungen damit um fast 77 Prozent auf 953 Millionen Euro.


Umsatz steigt weiterhin
Der Umsatz stieg mit dem Ausbau der Ryanair-Verbindungen dagegen weiter deutlich. Im dritten Quartal legten die Erlöse noch um fast 17 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro zu und im Halbjahr in ähnlicher Grössenordnung auf 1,81 Milliarden Euro. Allerdings stieg die Kundenzahl in den vergangenen sechs Monaten noch stärker um 19 Prozent auf 31,6 Millionen. Der Durchschnittspreis für ein Ticket, inklusive Gepäckgebühr, fiel um vier Prozent auf 47 Euro. Die Flugzeuge waren zu 85 Prozent ausgelastet – ein Rückgang um einen Prozentpunkt.


Billigere Tickets
In der Krise plant Ryanair zudem Billigflüge in die USA. Transatlantische Flüge würde es allerdings nur geben, wenn Ryanair billige Langstreckenmaschinen von Konkurrenz-Fluggesellschaften erwerben könne, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary der BBC. Er hatte am Wochenende in einem Interview erklärt, dass Ryanair Tickets in die USA für rund zehn Euro anbieten will. Ryanair führt den Gewinneinbruch vor allem auf die Verdoppelung der Treibstoffkosten auf 788 Millionen Euro im ersten Halbjahr zurück. Allerdings stiegen auch wegen des Ausbaus des Geschäfts die Kosten auf breiter Front, ob für Flugzeug-Wartung oder Start- und Landegebühren. Ryanair steuerte mit einem massiven Schnitt bei den Marketing-Ausgaben gegen.


Freiraum für Preissenkungen
Die Airline betonte, man habe nur noch für das laufende Quartal langfristige Treibstoff-Terminkontrakte abgeschlossen. Dabei ging Ryanair von einem Ölpreis von 124 Dollar je Barrel aus, während er derzeit am Markt nur noch bei 60 Dollar liegt. Allerdings schaffe das Fehlen von Terminkontrakten für das vierte Geschäftsquartal Freiraum für Preissenkungen. «Wenn die Ölpreise im kommenden Jahr bei etwa 80 Dollar pro Barrel bleiben, dann werden sich unsere Gewinne stark erholen», sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary. Ryanair fliegt auf mehr als 800 Routen in 26 Ländern. (awp/mc/ps/25)

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