Salesforce-Studie: Mehrheit in der Schweiz will an Black Friday und Co. weniger ausgeben

Salesforce-Studie: Mehrheit in der Schweiz will an Black Friday und Co. weniger ausgeben
Luca Pastorino, Area Vice President Data & AI bei Salesforce Schweiz. (Foto: Salesforce)

Zürich – Die Leute in der Schweiz planen, an Aktionstagen wie Singles Day, Black Friday und Cyber Monday weniger auszugeben. Das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage durchgeführt von YouGov Schweiz im Auftrag von Salesforce Schweiz. Während rund ein Drittel der Bevölkerung im Vergleich zum letzten Jahr allgemein weniger einkauft, gibt die Mehrheit an, gleich viel zu konsumieren, nur wenige kaufen mehr. Hinter Käufen an Aktionstagen stehen vor allem pragmatische Überlegungen: Viele reagieren auf besonders gute Angebote oder nutzen die Aktionstage für Weihnachtseinkäufe, andere werden von gestiegenen Fixkosten wie Miete und Versicherungskosten gebremst. KI-basierte Tools zur Angebotssuche und für automatisierte Käufe wecken zwar Interesse, stossen jedoch bei Konsumentinnen und Konsumenten aus der Schweiz überwiegend auf Skepsis.

Konsumfreude bleibt auf moderatem Niveau
Von den Befragten kaufen 33 % weniger Nicht-Alltagsgegenstände wie Möbel, Elektronik und Kleider als im Vorjahr, 52 % gleich viel, und nur 13 % mehr. Auch die Nutzung der Aktionstage selbst scheint verhalten zu bleiben: Rund zwei Drittel der Bevölkerung haben im letzten Jahr nach eigenen Angaben an den Aktionstagen nichts gekauft und die meisten davon planen, auch in diesem Jahr nicht aktiv zu werden. Unter den Käuferinnen und Käufer des Vorjahres wollen 35 % weniger einkaufen, 45 % gleich viel und lediglich 8 % mehr. Einzige Ausnahme ist die Generation Z: Über ein Drittel (38 %) der 15–29-Jährigen kauften letztes Jahr an den Aktionstagen ein, und ein Teil dieser Gruppe zeigt auch in diesem Jahr grössere Konsumbereitschaft.

«Die Studie zeigt, dass viele Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz mit ihren Ausgaben zurückhaltend sind», sagt Luca Pastorino, Area Vice President Data & AI bei Salesforce Schweiz. «Unsere internen Daten deuten hingegen darauf hin, dass sich viele grössere oder teurere Anschaffungen auf die Aktionstage verschieben, in der Erwartung, die besten Deals zu erhalten. Mithilfe von KI-Agenten können Unternehmen diese Muster identifizieren und mit ihren Angeboten effektivere Personalisierungsstrategien fahren – vorausgesetzt, sie verfügen über eine qualitativ gute Datenbasis.»

Aktionstage für Weihnachtseinkäufe beliebt, durch wirtschaftliche Situation und reduzierten Bedarf gebremst
Die wichtigsten Gründe, warum Konsumentinnen und Konsumenten an Aktionstagen einkaufen, sind klar: Rund 40 % geben an, dass es dann die besten Angebote gibt, und 33 % nutzen die Gelegenheit gezielt für Weihnachtseinkäufe – besonders stark im Tessin (41 %) und in der Romandie (39 %), hier stehen die Einkäufe für Weihnachten an oberster Stelle. Ein weiteres Viertel nennt gestiegene Fixkosten als Motivation zum Ausgleich.

Auf der anderen Seite zeigen sich die Hindernisse ebenso deutlich: 38 % benötigen aktuell keine neuen Produkte, 31 % fühlen sich durch ein engeres Budget wegen gestiegener Fixkosten gebremst, weitere 31 % wollen generell weniger konsumieren und 25 % erhalten das ganze Jahr über attraktive Angebote.

Nach wie vor: Deutschschweiz und Romandie bevorzugen Elektronik, im Tessin ist Mode am beliebtesten für Schnäppchen
Elektronik bleibt klar die beliebteste Kategorie an den Aktionstagen (60 %), gefolgt von Mode (36 %) und Sportartikeln (20 %). Regional gibt es aber Unterschiede: Im Tessin stehen Kleidung und Accessoires im Vordergrund, während die Deutschschweiz Elektronik (63 %) bevorzugt. In der Romandie sind die beiden Produktkategorien praktisch auf gleichem Beliebtheitslevel, 52 % der Romands setzen auf Elektronik, 51 % auf Mode. Sportartikel kommen in allen drei Sprachregionen an dritter Stelle.

KI öffnet Unternehmen neue Wege
27 % der Befragten haben bereits KI-basierte Tools wie ChatGPT, Gemini oder Copilot genutzt, um Angebote zu finden. Vor allem junge Erwachsene (15–29 Jahre) tun dies regelmässig (16 %). Im regionalen Vergleich nutzen die Romandie (36 %) und das Tessin (30 %) KI für die Angebotssuche viel stärker als die Deutschschweiz (24 %).

Doch die Bereitschaft, KI automatisch kleinere Käufe tätigen zu lassen, sobald festgelegte Artikel rabattiert sind, ist gering: 71 % der Romands, 62 % der Deutschschweizer:innen und 56 % der Tessinerinnen und Tessiner lehnen dies ab. Geschlechtsspezifisch zeigt sich, dass 92 % der Frauen und 80 % der Männer solche automatisierten Käufe nicht zulassen würden.

«Das Potenzial ist klar, aber Vertrauen und Transparenz sind entscheidend», erklärt Pastorino. «Unternehmen können KI nutzen, um Angebote gezielt zu skalieren, Kundenservices zu entlasten und die Customer Journey zu verbessern. Konsumenten kommen mit KI oft indirekt oder ohne es zu merken in Kontakt, behalten aber die Kontrolle über ihre Entscheidungen. In Zukunft wird es wahrscheinlich dennoch häufiger Szenarien geben, in denen KI-Agenten direkt miteinander interagieren – das eröffnet spannende Möglichkeiten, sowohl für Business- als auch für Kundenseite.»

Eine andere kürzlich von Salesforce veröffentlichte Studie kam zum gleichen Schluss: Gemäss den Ergebnissen werden KI und Agenten voraussichtlich 21 % aller weltweiten Weihnachtsbestellungen ausmachen, was einem Umsatz von 263 Milliarden US-Dollar entspricht, wobei der Traffic von KI-Assistenten im Vergleich zum Vorjahr um 119 % steigen wird. (Salesforce/mc/ps)

Methodik
Die Daten stammen aus einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung in der Schweiz in allen Sprachregionen. Das Forschungsinstitut YouGov Schweiz befragte vom 1. bis 7. Oktober 2025 eine nach Alter, Geschlecht und Sprachregion quotierte Stichprobe von 1’255 Personen (Maximaler Stichprobenfehler von +/- 2.8 bei einem Konfidenzniveau von 95 %) im Omnibus-Online-Panel.

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