Sanofi-Aventis von Währungseffekte und Generikakonkurrenz belastet

Auf operativer Basis sei der Gewinn um 7,2 Prozent auf 2,522 Milliarden Euro gefallen, teilte der im EuroSTOXX-50 notierte Konzern am Mittwoch in Paris mit. Den Ausblick für das Gesamtjahr behielt das Unternehmen unter «Ausschluss besonders widriger Ereignisse» gleichwohl bei und erwartet weiter ein Rekordergebnis beim Gewinnwachstum je Aktie von 7 Prozent bei konstanten Wechselkursen und ohne Sonderposten. Bis zum frühen Nachmittag verlor das Sanofi-Aventis-Papier 0,94 Prozent auf 49,28 Euro, was Börsianer auch auf den Rückschlag bei dem bisher als zukünftigen Hoffnungsträger gehandelten Antidepressivum Saretudant erklärten.


Generika und starker Euro belasten
Der bereinigte Nettogewinn ohne Sonderposten ging in den ersten drei Monaten auf 1,883 Milliarden Euro (VJ: 1,909) zurück. Auf bereinigter Basis – ohne die Auswirkungen von Akquisitionen – stieg der Gewinn je Aktie von 1,41 auf 1,43 Euro. Der Umsatz sank um 3,3 Prozent auf 6,937 Milliarden Euro. Im Durchschnitt hatten die von Thomson Financial befragten Experten mit einem Rückgang auf 6,875 Milliarden Euro gerechnet. Ohne die durch Generika belasteten Medikamentenumsätze für das Schlafmittel Ambien in den USA und das Krebsmittel Eloxatin in Europa sei der Umsatz der 15 umsatzstärksten Medikamente um 12,2 Prozent gestiegen.


Lovenox mit Umsatzplus von 21,5 Prozent
Auf Produktebene verbuchte Sanofi-Aventis im Auftaktquartal 2008 mit seinem wichtigsten Medikament, dem Thrombosemittel Lovenox, einen Umsatzanstieg von 21,5 Prozent auf 717 Millionen Euro. Bei Plavix stieg der Umsatz um 18,9 Prozent auf 662 Millionen Euro. Seit längerem streiten sich Sanofi-Aventis und der US-Partner Bristol Myers-Squibb (BMS) mit dem kanadischen Generika-Hersteller Apotex über eine billigere Version des Blutverdünners Plavix. Im Sommer 2006 startete Apotex mit dem Verkauf einer billigeren Version von Plavix, deren Verkauf später gerichtlich untersagt wurde. Das Medikament ist seit 1997 in den USA auf dem Markt. Der Impfstoff Gardasil zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs verbuchte einen Umsatzanstieg auf 162 Millionen Euro nach 23 Millionen Euro im Vorjahr.


Studiendaten zu Saretudant enttäuschen
Die Analysten von ABN Amro, die sich von der bestätigten Prognose und den Studiendaten zu Saretudant enttäuscht zeigten, bestätigten die Aktien mit «Hold» und einem Kursziel von 52 Euro. Branchenexperten von Raymond James zeigten sich besorgt darüber, dass die Enttäuschung um Saredutant bedeuten könnte, dass Sanofi-Aventis einen grossen Hoffnungsträger in der Entwicklung verliere. Für 2017 hatten sie für das Mittel bereits einen Spitzenumsatz in Höhe von 1 Milliarden Euro eingeplant. (awp/mc/ps)

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