SAP bleibt mit Gewinn hinter Erwartungen zurück

Der Überschuss wuchs von 447 auf 501 Millionen Euro. Analysten hatten deutlich mehr erwartet. Die Walldorfer bekräftigten die Jahresprognose, wonach der Umsatz mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen (SSRS) ohne Sybase-Beitrag den Vorjahreswert von 8,2 Milliarden Euro um sechs bis acht Prozent übertreffen soll. Die Ziellatte für die EBIT-Marge liegt bei 30 bis 31 Prozent. An der Börse rutschte die Aktie wegen der enttäuschenden Gewinnlage um 3,15 Prozent auf 37,09 Euro und damit ans DAX-Ende.


Neue Akquisitionsstrategie beflügelt
Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal wegen der Sybase-Übernahme von 2,508 auf 3,003 Milliarden Euro. Der SSRS-Umsatz, eine wichtige Kennziffer für die operative Geschäftsentwicklung, legte von 1,937 auf 2,316 Milliarden Euro zu. Ohne den Umsatzbeitrag von Sybase legte der SSRS-Umsatz um 15 Prozentpunkte zu. Rechnet man des Weiteren die Wechselkurseffekte heraus, wuchs SAP noch um sieben Prozentpunkte. Der reine Lizenzumsatz kletterte von 525 auf 656 Millionen Euro. Damit verhalf die neue Akquisitionsstrategie der SAP wieder zum früher gewohnten prozentual zweistelligen Wachstum.


Breit abgestütztes Wachstum
«Alle Regionen trugen zu dem Wachstum im dritten Quartal bei», sagte Finanzvorstand Werner Brandt. «Besonders gute Ergebnisse erzielten wir in den USA und in den Wachstumsmärkten in Asien, Europa und Lateinamerika. Das Geschäft hat sich bei kleinen, mittleren und grossen Unternehmen positiv entwickelt, und das durchschnittliche Auftragsvolumen ist gestiegen. Business Analytics hat nach wie vor höchste Priorität bei unseren Kunden und ist ein wesentlicher Wachstumstreiber.»


Trendwende beim Umsatz dank Zukäufen
SAP hatte sich mit der Milliardenakquisition den Einstieg ins Geschäft mit Datennutzung über mobile Geräte eingekauft. Mit Sybase schaffte SAP nun die langersehnte Wende nach einer Durststrecke, die begann, als SAP-Produkte die Grenzen starken Wachstums erreicht hatten. Bisher fruchtete die Strategie aber in erster Linie beim Umsatz. Für die Gewinnseite steht der Nutzen noch aus. (awp/mc/ps/02) 

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