SAP-Studie sieht Banken vor fundamentalem Wandel: «Zukunft der Branche bleibt ungewiss»

Dieses Ergebnis geht aus einer Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Novamétrie hervor, die von SAP in Auftrag gegebenen wurde. Zur Entwicklung des Finanzsektors in den kommenden zehn Jahren wurden Führungskräfte europäischer Banken sowie externe Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft befragt.  «Wir haben auf die allgemeine Entwicklung in der Bankenbranche keinen Einfluss mehr», erklärt ein Teilnehmer der Umfrage. «[Die Krise] schränkt die Kreditvergabe ein, bremst das Wachstum und wirkt sich letztlich auf die Kundenbetreuung aus.» Weitere maßgebliche Ergebnisse der Studie:


– Die Hälfte der Führungskräfte sieht die Kreditkrise als ein Aspekt längerfristiger Veränderungsprozesse der Finanzbranche;
– Als entscheidende Faktoren für den Wandel der Branche sehen über 70 Prozent der Umfrageteilnehmer die zunehmende Differenzierung von Kundensegmenten, die Globalisierung sowie den hohen Konkurrenzdruck;
– 19 Prozent der Befragten sehen den IT-Einsatz als kritischen Erfolgsfaktor, obwohl eine Vielzahl von Banken ältere, teure und unflexible IT-Infrastrukturen vorhalten;
– Der systematischen Analyse von Unternehmensdaten (Business Intelligence) wird noch wenig Bedeutung beigemessen. Dies zeigt, dass Banken die Möglichkeiten zur Verbesserung ihres Kundenbeziehungsmanagements oder zur Entwicklung neuer Geschäftsmöglichkeiten noch wenig nutzen;
– Finanzinstitute sind sich über die Notwendigkeit von Veränderungen bewusst. Mehr als 85 Prozent der Umfrageteilnehmer nennen den Ausbau von Vertriebskanälen sowie Verbesserzungen bei der Kundenbindung als wesentliche Investitionsbereiche;
– Führungskompetenz wurde von 41 Prozent der Befragten als der wichtigste interne Erfolgsfaktor angegeben.


Banken sehen sich als Opfer 
«Die Ergebnisse der Studie vermitteln den Eindruck, dass der Einfluss der Banken auf ihre eigene Entwicklung kleiner wird», resümiert Arnoud De Meyer, Director an der Judge Business School der Cambridge University. «Sie sehen sich als Opfer der Krise und scheinen zu akzeptieren, dass der künftige Kurs ihrer Bank nicht durch die eigenen Visionen, sondern die derzeitige Branchensituation getrieben ist. Solange sich Banken diesem Umstand ergeben, bleibt die Zukunft der Branche ungewiss.»


Zukunftsstrategien
Die Studie zeigt, dass die aktuellen Investitionen der Banken mehrheitlich kurzfristig ausgerichtet sind, und eher dem Zweck dienen, Marktanteile zu halten denn langfristiges Wachstum zu generieren. Die Befragten erkennen zwar die Chancen einer neuen Kundengeneration – die wenig Wert auf traditionelle Bankmodelle legt – setzen sie aber nicht um. Dies sind etwa Kunden, die ausschließlich über das Internet oder mobile Anwendungen Kontakt zu ihrer Bank halten. Weitere Kundensegmente entstehen durch die demografischen Veränderungen bei der älteren Generation oder bei Einwanderern.  Die in der Studie befragten externen Experten sind der Meinung, dass Banken derzeit keine solide Grundlage schaffen, um diese neuen Kundensegmente zu adressieren. Sie investieren weder in eine größere Vielfalt und Flexibilität ihrer Dienstleistungen noch in ihre IT-Infrastruktur, sondern konzentrieren sich stark auf die Umsetzung rein interner Anforderungen. Ein Bankenvertreter kommentiert: «Banken sprechen viel über Kundenorientierung. Das bedeutet aber nicht, dass sie auch kundenorientiert arbeiten.»


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Banken in zu defensiver Haltung
«Die Umfrage bietet interessante externe Perspektiven, die in dieser Form durch interne Diskussionen in der Branche nicht entstehen», erklärt Johan Kestens, Senior Vice President, Line of Business Financial Services, SAP. «Zudem zeigt sie, in welch abwartender Haltung sich derzeit viele Banken befinden. Um jedoch ihre Zukunftschancen zu nutzen, müssen sie eigene Strategien entwickeln und vorantreiben.»  Die Ergebnisse der Studie führen zu dem Schluss, dass Banken ihre Investitionen in folgenden neun Schlüsselbereichen überprüfen sollten:


– Verbessertes Kundenbeziehungsmanagement als langfristiger, übergreifender Fokus
– Integration der Vertriebskanäle
– Verbessertes Risikomanagement für alle Akteure
– Unternehmensübergreifende, automatisierte und standardisierte Geschäftsprozesse sowie der effiziente Einsatz von Business-Intelligence-Tools
– Strategien für Out- und Insourcing
– Nutzung und Steuerung des Unternehmenswissen durch ein verbessertes Berichtswesen, Regulierung und Compliance
– Aufbau von Initiativen zur verantwortlichen Unternehmensführung (Corporate Social Responsibility)
– Die Weiterentwicklung talentierter Mitarbeiter auf allen Ebenen
– Image- und Markenkampagnen, um verlorene Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen


(SAP/mc/hfu)




Informationen zur Bankenstudie der SAP
Für die Studie wurden Interviews mit 38 Fachkräften aus führenden Banken in ganz Europa durchgeführt. Zusätzlich ließ SAP acht Experten aus den Disziplinen Betriebswirtschaft, Soziologie, Demographie, Mathematik und Naturwissenschaften befragen. So konnten die externen Faktoren beleuchtet werden, welche die Bankenbranche derzeit beeinflussen. Interessenten wenden sich bitte an: [email protected] .


Informationen zu SAP
Die SAP AG, mit Hauptsitz in Walldorf, ist der weltweit führende Anbieter von Unternehmenssoftware und Dienstleistungen, mit denen Firmen jeder Größe und in über 25 Branchen ihre Geschäftsprozesse auf Wachstum und Profitabilität ausrichten können. SAP-Anwendungen sind bei etwa 75.000 Kunden (inklusive Kunden von Business Objects) in mehr als 120 Ländern im Einsatz. Gegründet 1972, ist SAP heute der weltweit drittgrößte unabhängige Softwareanbieter, mit Niederlassungen in über 50 Ländern. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 10,2 Mrd. Euro (ohne Berücksichtigung von Business Objects). Derzeit beschäftigt SAP über 51.440 Mitarbeiter, davon mehr als 15.300 in Deutschland (inklusive Business Objects). SAP ist an mehreren Börsen gelistet, darunter an der Frankfurter Börse und dem New York Stock Exchange (NYSE: SAP). Weitere Informationen unter: www.sap.de oder www.sap.com


 


 

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