Sarasin-Reingewinn sinkt im 1. Halbjahr um 23 Prozent auf 75,3 Mio. Franken

Davon flossen 2,0 Mrd CHF der Tochter Bank Zweiplus zu, wie die Bank mitteilte. Insgesamt verwaltete Sarasin per Ende Juni Vermögen in der Höhe von 81,4 Mrd CHF nach 83,0 Mrd CHF per Ende 2007. Der Rückgang sei performance- und wechselkursbedingt, erklärte das Basler Institut.


«Gut für die Zukunft gerüstet»
Das Resultat spiegle einerseits das schwierige Marktumfeld mit einer schwächeren Ertragskraft sowie einem reduzierten Gewinn, kommentiert CEO Joachim Strähle den Halbjahresausweis in der Mitteilung. Andererseits habe man beim Nettoneugeld an die Erfolge des letzten Jahres anknüpfen können, die Kosteneffizienz gesteigert sowie die Wachstumsinitiativen vorangetrieben. Die Bank sei deshalb für die Zukunft gut gerüstet.


Investitionen in Aus- und Aufbau der Standorte wird fortgesetzt
Sarasin will die Investitionen in den Aus- und Aufbau der Standorte und in die Anstellung von Kundenberatern unabhängig vom Marktumfeld fortsetzen. Bis Mitte Jahr 2008 hat das Institut bereits 92 neue Kundenberater eingestellt. Sie würden grösstenteils im letzten Quartal 2008 ihre Stelle antreten und erst ab 2009 ertragswirksam werden, so Sarasin. Insgesamt beschäftigte die Bank per Mitte 2008 336 Berater.


Geschwächte Ertragskraft
Das negative Marktumfeld hat nach Angaben der Privatbank den Geschäftsgang beeinflusst und die Ertragskraft geschwächt. So sank der Betriebsertrag um 12% auf 307,5 (VJ 348,0) Mio CHF. Während das Zinsengeschäft um 31% auf 64,3 (49,3) Mio CHF zulegte, entwickelten sich die beiden anderen Ertragspfeiler rückläufig: Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging aufgrund der tieferen Transaktionsvolumen um 11% auf 202,3 (227,1) Mio CHF und das Handelsgeschäft um 27% auf 41,6 (57,0) Mio CHF zurück.


14 % höhere Sachauslagen
Der Geschäftsaufwand belief sich auf 210,0 (VJ 211,2) Mio CHF (-1,0%). Sinkenden Personalkosten (148,7 nach 157,5 Mio CHF im Vorjahr) standen um 14% auf 61,3 (53,7) Mio CHF gestiegene Sachauslagen gegenüber. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich auf 68,3% nach 60,7% im Vorjahr. Der höhere Sachaufwand erkläre sich aus der Intensivierung der Marktbearbeitung und den Expansionsprojekten, schreibt die Bank. Ebenfalls werde in eine einheitliche IT-Plattform sowie in die Neupositionierung zwecks Optimierung der Marketingaktivitäten investiert. Als künftiger Service Provider der Bank Zweiplus seien zudem Vorleistungen angefallen, die jedoch ab dem zweiten Halbjahr 2008 zu Kosteneinsparungen führen würden.


Zahlen verfehlen Analysten-Erwartungen teilweise
Mit dem vorgelegten Zahlenkranz hat die Basler Bank die Prognosen der Analysten nicht auf allen Ebenen getroffen. Von AWP befragte Analysten prognostizierten im Schnitt einen Betriebsertrag von 336,2 Mio CHF, einen Geschäftsaufwand von 221,0 Mio CHF und einen Konzerngewinn von 78,4 Mio CHF. Den Neugeldzufluss schätzten sie auf 6,0 Mrd CHF und die verwalteten Kundengelder auf 82,1 Mrd CHF.


Ziele 2008 bestätigt
Die Zielsetzungen für das laufende Jahr hat die Bank bestätigt. Weiterhin will die Bank 10% Neugeld generieren und 100 neue Kundenberater rekrutieren. Auch das Ziel eines Reingewinnes von 200 Mio CHF im laufenden Jahr werde «prinzipiell» weiterhin angepeilt, erklärte ein Sarasin-Sprecher auf Anfrage von AWP. Halte das schwierige Umfeld weiter an, müsse hinter die Erreichbarkeit allerdings ein Fragezeichen gesetzt werden. Gleichzeitig hält die Bank an den mittelfristigen Zielen fest. So will sie bis ins Jahr 2010 weiterhin 100 Mrd CHF an Kundengeldern verwalten, eine Bruttomarge von 90 Basispunkten sowie eine Cost/Income-Ratio von 60% erreichen. (awp/mc/pg/05)

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