SBB will Preiserhöhung von rund 3 Prozent

Ruedi Helfer, Sprecher des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV), bestätigte die Preiserhöhungsanträge der SBB, die von der «SonntagsZeitung» publik gemacht wurden. Zu konkreten neuen Preisen- etwa für Halbtaxabo oder Zweitklass-Generalabonnement – wollten weder Helfer noch ein SBB-Sprecher Angaben machen.


Im Auftrag des öffentlichen Verkehrs
Die SBB habe den Antrag im Auftrag des gesamten direkten öffentlichen Verkehrs ausgearbeitet, sagte Helfer. Nun werde der Vorschlag von der Kommission Personenverkehr des VöV beraten und danach bei allen beteiligten Unternehmen in eine Vernehmlassung gegeben.


Nicht nur die Tarife der SBB betroffen
Ebenfalls an der Vernehmlassung beteiligt ist der Preisüberwacher Rudolf Strahm. Die definitiven Tarife sind laut Helfer etwa im kommenden April zu erwarten. Die Preiserhöhung betrifft nicht nur die Tarife der SBB, sondern auch der anderen beteiligten Unternehmen.


Preiserhöhung bereits im November angekündigt
Die Preiserhöhung war im vergangenen November vom damaligen SBB-Chef Benedikt Weibel erstmals in Aussicht gestellt worden. Mit der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels werde das Bahnangebot Ende 2007 spürbar verbessert, begründete er dies in einem Interview mit der «Coopzeitung».


Teuerung von 3 Prozent
Weibel nannte keine genaue Zahl, sondern sagte lediglich, die Preiserhöhung werde wohl unter 10% bleiben. SBB-Sprecher Roland Binz sagte damals gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, allein die Teuerung seit der letzten Preiserhöhung im Dezember 2004 belaufe sich auf etwa 3%.


Affront gegenüber Bahnreisenden
Die Ankündigung Weibels war bei Politikern auf heftige Kritik gestossen. Viele befürchteten eine Preiserhöhung von gegen 10% und bezeichneten dies als «Affront» gegenüber den Bahnreisenden. CVP-Präsident Christoph Darbellay reichte im Dezember gar einen Vorstoss ein, in dem er sich gegen eine Preiserhöhung wehrte.


Teuerungsausgleich fordert jedermann
Mit der nun vorgesehenen Erhöhung sei er «halbwegs zufrieden», sagte Darbellay am Sonntag auf Anfrage. Sie bewege sich im Bereich der Teuerung – und den Teuerungsausgleich fordere jedermann.


Zugfahren in der Schweiz ist teuer
Allerdings seien die Billetpreise nur ein Teil der steigenden Kosten für die SBB: Der Steuerzahler beteilige sich auch an der Infrastruktur und per Leistungsvereinbarung. Die SBB müsse deshalb noch effizienter werden; schliesslich sei Zugfahren in der Schweiz deutlich teurer als in den Nachbarländern. (awp/mc/ab)

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