Schlatter H1: Reingewinn klettert auf 3,0 Mio CHF – EBIT-Marge leicht verbessert
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT erhöhte sich um 35% auf 5,4 (4,0) Mio CHF, entsprechend einer auf 4,4 (4,2)% verbesserten EBIT-Marge. Der Reingewinn fiel mit 3,0 (1,4) Mio CHF mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, wie der Schlatter am Donnerstag mitteilt.
Umsatz-Erwartungen klar übertroffen, Gewinn-Erwartungen klar verfehlt
Damit hat Schlatter die Erwartungen der Bank Vontobel mit dem Umsatz klar übertroffen, mit den Gewinnziffern aber ebenso klar verfehlt. Die Bank hatte einen Umsatz von 102,0 Mio CHF, einen EBIT von 6,2 Mio CHF sowie einen Reingewinn von 4,5 Mio CHF prognostiziert. Der Auftragsbestand lag per Ende Juni bei 167,1 (125,7) Mio CHF, entsprechend einer Steigerung gegenüber demselben Vorjahreszeitpunkt um 78%.
Operatives Ergebnis «hinter den Erwartungen»
Das operative Ergebnis bezeichnet Schlatter als «hinter den Erwartungen zurückgeblieben». Dies sei darauf zurückzuführen, dass einzelne Kundenprojekte nicht wie geplant hätten abgeschlossen werden können. Im Reingewinn ist die Bildung von Rückstellungen und Zahlungen für Steuernachforderungen aus Deutschland aus dem Jahr 2001 über 1,0 Mio CHF enthalten. Die Forderungen seien in der aktuellen Berichtsperiode geltend gemacht worden und stünden im Zusammenhang mit der damaligen Sanierung der Tochtergesellschaft Emil Jäger GmbH & Co KG.
Wachstum durch Segment Schweissen
Das Wachstum im ersten Semester sei insbesondere auf das grössere Segment Schweissen zurückzuführen, welches umsatzmässig um 25,3% auf 92,3 Mio CHF zulegte. Der Auftragsbestand lag mit 128,3 (69,8) Mio CHF ebenfalls deutlich über Vorjahr. Der EBIT nahm um 47,8% auf 3,9 (2,7) Mio CHF zu, wurde allerdings durch Kostenüberschreitungen bei einzelnen Kundenprojekten sowie durch margenverwässernde Effekte aus dem Produktemix belastet. Das Segment Weben setzte mit 29,6 Mio CHF 30,6% mehr um als im Vorjahr. Der Auftragsbestand per Ende Juni erhöhte sich auf 38,8 (24,2) Mio CHF, wogegen der EBIT mit 1,7 Mio CHF unverändert ausfiel. Die Marge habe aufgrund des Produktemixes sowie der Preisgestaltung bei einzelnen Projekten nicht gehalten werden können.
Zuversicht bezüglich der Nachfrage für das Jahr 2007
Für das Gesamtjahr 2007 zeigt sich Schlatter zumindest hinsichtlich der Nachfrage zuversichtlich. Die Nachfrage nach Produkten der Schlatter-Gruppe sei «ungebrochen stark». Es werde weiterhin hohe Priorität auf die Verbesserung der Abwicklungssicherheit gelegt, um die Projekte effizient und termingerecht abschliessen zu können. Nach der finanziellen Restrukturierung werde aktiv an den Verbesserungsmassnahmen gearbeitet, um die Profitabilität nachhaltig zu verbessern. Mittelfristig strebt Schlatter ein jährliches organisches Umsatzwachstum von 3 bis 5% sowie eine EBIT-Marge von 8% an.
Keine konkreten Prognosen für 2007
Für 2007 hatte Schlatter bisher keine konkreten Prognosen angegeben. Im April hatte Schlatter nach längerer Suche den neuen CEO bekanntgegeben. Jost Sigrist wird die Aufgabe per 1. September 2007 übernehmen. Bis dahin leitet weiterhin VR-Präsident Hans Ziegler die operativen Belange des Unternehmens.
(awp/mc/hfu)