Schweiz: Bauern-Protest gegen WTO in Bern

Die WTO-Agenda bedeute das Aus für tausende von Schweizer Bauern. Mit rund 40 Traktoren fuhren die Bauern vom Bärengraben durch die Innenstadt zum Bundeshaus und zurück. Zu den Organisatoren der Mahnfahrt gehörten neben dem Bäuerlichen Zentrum Schweiz (BZS) verschiedene Bauernorganisationen aus dem Kanton Bern.

Absage an eine minimale eigene Landesversorgung
Zusammen mit der Agrarpolitik 2001 des Bundes bedeute die WTO- Runde «eine Absage an eine minimale eigene Landesversorgung», hiess es in einem Communiqué des BZS. Bei einer Umsetzung der «Killer-Vorlagen» drohe 25´000 bis 30´000 oder mehr als der Hälfte der Schweizer Bauernbetriebe das Aus, sagte BZS-Präsident Werner Salzmann. Die Schweizer Bauern seien nicht bereit, «sich auf dem Altar eines globalen Supermarktes schlachten zu lassen». Bei den Verhandlungen der Welthandelsorganisation WTO vom 13. bis 18. Dezember in Hong Kong soll über Zollsenkungen in Milliardenhöhe und einen besseren Zugang der Entwicklungsändern zu den Märkten der reichen WTO-Mitglieder verhandelt werden.

Jährliche Einkommenseinbussen für Bauern von 1,5 bis 2,5 Mrd CHF
Knackpunkte der Verhandlungen sind die Agrarsubventionen und die Importzölle. Die Schweiz vertritt ein Verhandlungsmandat, dass für die Bauern jährliche Einkommenseinbussen von 1,5 bis 2,5 Mrd CHF zur Folge hätte. Für Donnerstag hat der Schweizerische Bauernverband (SBV) eine Kundgebung Bern angekündigt. Sie wendet sich gegen Verschlechterungen für die Bauern im Zusammenhang mit der Agrarpolitik 2011, den WTO-Verhandlungen und dem zur Diskussion stehenden Freihandelsabkommen mit den USA. Der SBV erwartet rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

(awp/mc/hfu)

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