Schweiz macht auf Rangliste der wettbewerbsfähigsten Länder zwei Plätze gut

Angeführt wird die IMD-Liste 2007 weiterhin von den USA, gefolgt von Singapur, Hongkong, Luxemburg und Dänemark. Unmittelbar dahinter folgt die Schweiz, die gemäss der am Mittwoch publizierten Rangliste vom achten auf den sechsten Platz vorgedrungen ist.


55 Länder, 323 Kriterien
In der seit 1989 durchgeführten Studie werden insgesamt 55 Länder und Regionen nach 323 Kriterien auf ihre Position im internationalen Wettbewerb untersucht. Gemessen wird dabei das «Umfeld», in dem die Unternehmen in einem Land arbeiten können. Zu einem Grossteil fliessen dabei harte Fakten aus den vier Teilbereichen Konjunktur, wirtschaftliche und politische Effizienz sowie Infrastruktur ein, aber auch Managerumfragen werden berücksichtigt.


Hervorragende Leistungsbilanz
«Die Schweiz behauptet sich als eine der wettbewerbfähigsten Länder der Welt», schreibt Stéphane Garelli, Professor am Lausanner IMD. Sie steche vor allem durch ihre Leistungsbilanz (2. Platz) hervor. Aber auch beim hohen Beschäftigungsgrad, der niedrigen Arbeitslosenquote, der tiefen Inflation und den Direktinvestitionen im Ausland stehe die Schweiz mit dem vierten Platz an der Weltspitze.


Rückstand auf die USA mit am stärksten verringert
Die Schweiz gehöre dabei zu jenen Ländern, die ihren Rückstand auf den Wettbewerbsleader USA am stärksten verringern konnten. Weltweit konnten 40 Ländern gegenüber den USA zulegen oder ihre Wettbewerbsfähigkeit halten. Unter den 15 Ländern, die abgegeben haben, fallen vor allem Frankreich, Italien und Brasilien auf.


Erfolg dank starker internationaler Verflechtung der Wirtschaft
Ihren Erfolg verdankt die Schweiz laut den Lausanner Forschern der starken internationalen Verflechtung ihrer Wirtschaft. Nicht nur Grossunternehmen sondern auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die sich auf den Export konzentriert haben, hätten hier eine beachtenswerte Entwicklung hingelegt. Die Schweiz belegt im IMD-Ranking denn auch den ersten Rang bei der internationalen Erfahrung ihrer Unternehmer und den dritten Platz bei der Qualität der sozialen Beziehungen und der Motivation der Angestellten.


Bezüglich Dynamik nur an 50. Stelle
Um seine Prosperität auch in Zukunft zu halten, sei das Land gut positioniert. Die Schweiz verfüge über eine ausgezeichnete Infrastruktur. Sie schliesse vor allem bei der Grundlagenforschung (1), der Gesundheit (2), der Lebensqualität (3) und der Bildung (7) hervorragend ab. Es gebe aber auch eine Kehrseite der Medaille, schreiben die Lausanner Forscher: Der Rest der Welt wachse viel schneller als die Schweiz. Das Land habe bei der Dynamik seiner Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr einen Platz verloren und rangiere hier an 50. Stelle.


Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,2% prognostiziert
Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum betrage weltweit rund 5% und sei damit etwas doppelt so stark wie in der Schweiz. Besonders China, Indien, Russland und die Golfstaaten verringerten dank hohen Wachtumszahlen ihren Rückstand auf die führenden Industrieländer. Die IMD-Experten gehen für 2006 von einem Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,2% aus und sind dabei pessimistischer als die Ökonomen des Staatsekretariats für Wirtschaft (SECO), die das Wachstum auf 2,7% veranschlagten. Um ihre aussergewöhnliche Position zu behaupten, müsse die Schweiz mehr als je zuvor ihre Fähigkeit zur Veränderung, ihren Innovationsgeist und ihre Offenheit unter Beweis stellen, urteilen die IMD-Ökonomen.

(awp/mc/hfu)

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