Schweizer Aussenhandel legt Rückwärtsgang ein

Zahlreiche EU-Länder reduzierten ihre Nachfrage sichtbar, während der Absatz in den USA immerhin um 9 % zulegte. Die Handelsbilanz wies nach wie vor einen massiven Überschuss aus (1,8 Mrd. Fr.).


Exporte sinken überraschend deutlich
Die Exporte sanken nominal um 2,8 % (real: – 8,1 %) auf 18’225,8 Mio. Fr. Auf arbeitstag- und saisonbereinigter (Vormonatsvergleich) Basis setzte sich damit die bereits im September festgestellte negative Entwicklung im Oktober überraschend deutlich fort. Die Exportgüter verteuerten sich insgesamt um 5,8 %. Unter Ausschluss der verzerrenden Preissteigerung bei den Pharmazeutika resultierte allerdings nahezu Preisstabilität (+ 0,6 %), wodurch sich die reale Abnahme auf – 3,4 % verringerte.


Auch markant weniger Importe
Die Importe gingen wertmässig um 5,5 % (real: – 4,8 %) auf 16’387,2 Mio. Fr. zurück, dies nachdem das arbeitstagbereinigte Einfuhrwachstum im September praktisch zum Stillstand kam. Saisonbereinigt zeigte sich im zweiten aufeinander folgenden Monat ein Nachfragerückgang gegenüber dem Vormonat, der sich zudem im Oktober noch klar verstärkte. Die Preise der importierten Güter gingen insgesamt minimal zurück (- 0,8 %). Ohne die Preisentwicklung bei den Pharmazeutika ergab sich indes ein leich-ter Anstieg von 1,4 %; real wuchs der Rückgang auf – 6,8 %.


Handelsbilanz-Überschuss bei 1’838,6 Millionen Franken
Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 1’838, 6 Mio. Fr., der damit um einen Drittel höher ausfiel als vor Jahresfrist. 


Robuste Nachfrage aus BRIC-Staaten
In den 10 Monaten 2008 wuchsen die Exporte mit + 6,4 % (real: – 0,2 %) fast doppelt so kräftig wie die Importe (+ 3,7 %; real: + 2,4 %). Bei den Exportbranchen zeigten die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die Uhrenindustrie ein zweistelliges Wachstum, während die Textil- und Bekleidungsindustrie mit einem Minus von 5,3 bzw. 2,6 % das andere Ende der Skala markierten. Auffallend war dabei die robuste Nachfrage aus den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China).


Exportgüter teurer
Die Preise der ausgeführten Güter nahmen insgesamt um 6,6 % zu, jene der importierten um 1,3 %. Ohne die Pharmazeutika betrug der errechnete Preisanstieg 2,6 % (Ausfuhren; real: + 3,7 %) bzw. + 4,0 % (Einfuhren; real: – 0,2 %). Der Überschuss in der Handels-bilanz belief sich auf 16’887,8 Mio. Fr., was einer Steigerung um zwei Fünftel gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. (ezv/mc/ps)

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