Schweizer Textilindustrie steigert Umsatz im Jahr 2004

Vor dem Hintergrund einer verbesserten Konjunkturlage zeigte sich der Präsident des Textilverbandes (Swiss Textiles) Thomas Isler insgesamt zufrieden mit den Ergebnissen der Mitgliederfirmen. Im Textil-Geschäft stiegen die Umsätze um 2,9% auf 2,143 Mrd CHF, bei der Bekleidung dagegen nur schwach um 0,5% auf 1,53 Mrd CHF.


Am Besten sind technische Textilien
Bei den Textilien hätten die technischen Textilien am besten, die Stickereien am schlechtesten abgeschlossen, sagte Isler an der Jahresmedienkonferenz des Verbands am Donnerstag in Zürich. Die Bekleidung hat höhere Exportzahlen als Umsätze, was mit der Handelsware der Tessiner Logistikcenter erklärt wird. Insgesamt hätten sich beim Aussenhandel auf beiden Seiten positive Ergebnisse ergeben, sagte Isler. Die Exporte erhöhten sich um 1,4% auf 3,7 Mrd CHF, die Importe um 1,1% auf 7,6 Mrd CHF.


Produktivität erhöht
Während die Umsätze wieder etwas erhöht werden konnten, ist der Aderlass bei der Beschäftigung weitergegangen. Ende 2004 lag die Zahl der Angestellten bei 16’900 Personen, was gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 6,6% bedeutet. Die Produktivität hat sich dadurch erhöht. In der Textilindustrie wurden mit 12’000 Arbeitnehmenden 400 weniger gezählt als vor einem Jahr, in der Bekleidungsbranche mit 5’400 sogar 700 weniger. In den letzten zehn Jahren gingen in der ganzen Branche rund 15’000 Arbeitsplätze verloren.


Lage für Textilindustrie bleibt schwierig
Wie Isler weiter ausführte, wird die Lage für die Textilindustrie weiterhin überaus schwierig bleiben. Durch den grossen Preis- und Margendruck hatte sich bei vielen Unternehmen schon im letzten Jahr die Ertragslage nicht merklich verbessert. Das Konsumklima in Europa dürfte sich in den kommenden Monaten kaum wesentlich verbessern. Der Strukturwandel werde anhalten, der Wettbewerb schärfer werden, die Auslagerungen in Niedriglohnländer weitergehen.


Hohes Know-how bei Produkten
Die Schweizer Unternehmen reagieren darauf mit der Entwicklung von Produkten mit hohem Know-how und Qualität, mit Spezialisierung und Konzentration auf Nischen und mit noch mehr Flexibilität. Doch auch die Nischen würden von der Konkurrenz aus Asien bedroht, sagte Heinz Hochuli, Geschäftsleiter der auf Textilveredelung spezialisierten Cilander aus Herisau AR.


Keine längerfristigen Prognosen
Für 2005 und 2006 zeigte er sich noch positiv gestimmt, obwohl Verschiebungen von Arbeitsplätzen und Sortimenten an der Tagesordnung seien. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der Veränderungen eintreten, machen Vertreter der Textilindustrie aber keine längerfristigen Prognosen. (awp/mc/ab)

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