Schwellenländer: Google sieht Zukunft in Handydiensten
Die Statistiken scheinen diese Vermutung zu bestätigen, denn weltweit gibt es zwei Mrd. Handys. PCs gibt es nur halb so viele, heisst es im Media Guardian. Die Zahl der mit Internetzugang ausgestatteten PCs ist vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern noch gering und die Verbindung nicht sehr verlässlich. «Wir glauben, dass Mobilfunk die nächste grosse Chance für Google bietet», ist Deep Nishar, Chef der Abteilung für Wireless-Produkte, überzeugt.
Indien: 5 Mio. neue Handys pro Monat
100 Mio. Handys gibt es allein in Indien und jeden Monat kommen fünf Mio. hinzu. China Mobile behauptet, mit 200 Mio. Kunden grösster Betreiber der Welt zu sein. In Ländern mit beschränktem Zugang zu freien Medien ist die Verwendung von Mobiltelefonen, um an ausländische Nachrichten zu kommen, ein weiteres Kriterium in diesem Bereich aktiv zu werden. Vor allem nachdem Google wegen seiner zensierten China-Version heftig von Menschenrechtsorganisationen kritisiert wurde. Als der englischsprachige Mobile-Dienst Google-News startete, wurde der Dienst überraschenderweise in hohem Masse in Nigeria abgerufen. Die französische Version fand sehr hohen Anklang in der Elfenbeinküste.
Grosses Potenzial für Google SMS
Google SMS ist ein weiterer mobiler Dienst mit grossem Potenzial, wie auch Stefan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland, glaubt. Der in Deutschland seit Juni verfügbare Dienst habe einen optimalen Start hingelegt. «Wir sind mit den Nutzerzahlen sehr zufrieden. Dennoch ist das Potenzial nach oben hin noch nicht ausgeschöpft», so Keuchel. Um das Potenzial besser auszuschöpfen, müsse die Kenntnis über diesen Dienst besser sein. Online-Promotion soll hier Abhilfe schaffen, betont Keuchel. Obwohl die PC-Durchdringung in Europa im Gegensatz zu anderen Regionen sehr hoch ist, glaubt er trotzdem, dass Google-Mobile-Dienste sich auch Europa durchsetzen werden. (pte/mc/pg)