Schwere Kursverluste an Chinas Börsen – Schanghai sackt ab

Es war der schwerste Absturz seit Ende Februar, als Schanghai Aktienindizes auf der ganzen Welt mitgerissen hatte. Der Abschwung am Montag fiel noch stärker aus als die Verluste in der vergangenen Woche, die durch die Erhöhung einer Aktiensteuer ausgelöst worden waren. Der erneute Kurssturz wurde offenbar durch Panikverkäufe verunsicherter Anleger angetrieben, die mit weiteren Schritten der Regierung zur Abkühlung der Aktienmärkte rechnen.


Investoren befürchten Kapitalertragssteuer
Der Shanghai Composite Index schloss am Montag um 8,26 Prozent niedriger bei 3670,40 Punkten. Der Shenzhen Composite Index der kleineren Börse in Chinas Süden verlor 7,86 Prozent und schloss bei 1039,90 Punkten. Unter anderem befürchten die Investoren die Einführung einer Kapitalertragssteuer. In der vergangenen Woche hatte das Finanzministerium die Anhebung einer Aktiensteuer verkündet. Daraufhin war der Schanghaier Leitindex am Mittwoch um fast sieben Prozent gefallen.


Vor Spekulationsblase gewarnt
Ökonomen warnen seit längerem vor der Bildung einer Spekulationsblase an Chinas Wertpapiermärkten. Im vergangenen Jahr hatte die Börse in Schanghai 130 Prozent zugelegt. Auch in diesem Jahr erreichten die Aktienkurse fast täglich Höchststände. Der Leitindex war bereits um mehr als 60 Prozent geklettert. Die Regierung versucht deshalb, den boomenden Börsenmarkt abzukühlen. Der erneute Einbruch wird von einigen Analysten daher auch als notwendige Korrektur gewertet.


Ersparnisse in Wertpapieren angelegt
Einige Anleger hatten in der vergangenen Woche allerdings erbost auf die plötzliche Steuererhöhung reagiert. In China haben seit vergangenem Jahr besonders viele Kleinanleger ihre Ersparnisse in Wertpapieren angelegt. An den Börsen wurden vergangene Woche erstmals 100 Millionen Aktiendepots gezählt. Die weltweiten Börsen hatten sich vergangene Woche dagegen unbeeindruckt vom chinesischen Aktieneinbruch gezeigt. (awp/mc/ab)

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