Seco-Chef Jean-Daniel Gerber tritt im März 2011 zurück

Beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hiess es lediglich, dass Gerbers Rücktritt fünf Monate vor dem 65. Geburtstag in Zusammenhang mit seiner Zukunftsplanung stehe.


Vom Bundesamt für Flüchtlinge zum Seco
In einem Interview mit der Zeitung «Sonntag» hatte Gerber vor zwei Wochen erklärt, dass sein Alltag nach Erreichen des Rentenalters wohl aus einer Mischung zwischen Weiterarbeiten und «Dolce far niente» bestehen werde. Die Waagschale werde aber eher zugunsten des Ersteren neigen. An der Spitze des Seco steht Gerber seit April 2004. Davor hatte er von 1998 bis 2003 das damalige Bundesamt für Flüchtlinge geführt. Zwischen 1993 und 1997 hatte er bei der Weltbank als Exekutivdirektor gewirkt.


Zweisprachig aufgewachsen
In den Bundesdienst eingetreten war der bilingue aufgewachsene Gerber im Jahr 1973 als Experte für Entwicklungsfragen. Gerber ist studierter Volkswirt und erhielt 2008 von der Universität Bern die Ehrendoktorwürde. In seinem Rücktrittsschreiben dankt Gerber dem Bundesrat für das Vertrauen, das ihm «in herausfordernder und turbulenter Zeit» entgegengebracht worden sei.


Erinnerungen
Besonders in Erinnerung bleibe ihm seine Arbeit bei der Weltbank als erster Exekutivdirektor der Schweiz. Damals sei die Institution unter vehementer Kritik aus Umweltschutzkreisen gestanden. Nicht vergessen werde er auch seine Tätigkeit als Direktor des Bundesamts für Flüchtlinge während der Bosnien- und Kosovokriege, sowie sein Wirken im Seco zur Überwindung der Finanz- und Weltwirtschaftskrise, schreibt der Staatssekretär weiter. (awp/mc/ps/27)

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