SGS: Starke Wachstumszahlen – Optimistisch für 2008 – Aktie im Plus

Der Umsatz stieg deutlich mehr als von Analysten geschätzt, zudem hat der Konzern aufgrund der guten finanziellen Lage die Dividende stark erhöht. Der Konzern zeigte sich auch für das laufende Jahr optimistisch, hat die Ziele allerdings nicht mehr ganz so explizit formuliert wie bis anhin. Die Aktie steigt über 5%.


EBIT um 10,6 Prozent gesteigert
Der Umsatz legte um gut 14% auf 4,37 Mrd CHF (+12,8% in Lokalwährungen) zu. Das organische Wachstum erreichte 12%, die diversen kleineren Akquisitionen brachten noch 1% dazu, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Das operative Ergebnis vor ausserordentlichen Posten stieg um 17,5% auf 711 Mio CHF, entsprechend einer Marge von 16,3 (15,8)%. Der EBIT konnte um 10,6% auf 690 (624) Mio CHF verbessert werden.


Reingewinn von 515 Mio CHF
Unter dem Strich verblieb ohne ausserordentliche Posten ein Reingewinn von 515 (431) Mio CHF bzw. 500 (443) Mio CHF inklusive. SGS hat für das vierte Quartal 2007 ausserordentliche Kosten von 21 Mio CHF (vor Steuern) verbucht, die auf den Abbau von Stellen im Zusammenhang mit einer Back-Office-Optimierung und der Veränderung der Umsatzströme zurückzuführen sind. SGS hat mit den publizierten Zahlen die Analysten-Schätzungen beim Umsatz übertroffen bzw. bei den Gewinnzahlen in etwa getroffen.


Sonderdividende von 10 CHF
Den Aktionären wird eine Ausschüttung von 35 (20) CHF pro Aktie vorgeschlagen, wobei neben 25 CHF ordentlicher Dividende noch 10 CHF in Form einer Sonderdividende aufgrund der guten Bilanzsituation und Perspektiven ausbezahlt werden sollen.


Besonders starke Performance
Besonders stark war die Performance 2007 in den Bereichen Industrie, Regierungen und Institutionen, Mineralien, Öl, Gas und Chemie, Umwelt, Consumer Testing und Automotive mit organischem Wachstum von über 10%. Bei den Regionen waren es Westeuropa, Afrika, China/Hongkong, Osteuropa sowie der Nahe Osten.


Optimistisch für den weiteren Verlauf
Für den weiteren Verlauf bleibt der Konzern optimistisch, hat die alten Ziele für 2008 (Konzernumsatz 5 Mrd CHF, 17% operative Marge, EPS 80 CHF) in der Mitteilung vom Morgen aber nicht explizit aufgeführt. «Wir rechnen mit weiterem Wachstum, beim Umsatz sollte ein Plus von mindestens 10% möglich sein», konkretisierte CEO Chris Kirk an der Bilanzmedienkonferenz in Genf die Zahlen etwas. Das EPS-Ziel liege in Reichweite, so Kirk. Er sei ‹vorsichtig optimistisch›, dass man es erreiche; sollte das aber nicht möglich sein, habe der Verwaltungsrat eine Fristverlängerung bis 2009 eingeräumt, sagte er. Daneben wurde als neues Ziel ein Gewinn pro Aktie (EPS) von 105 CHF bis 2011 genannt.


Erreichung der Ziele für 2008 schwierig
Dass die Erreichung der Ziele für 2008 schwierig werden würde, ist für Marktteilnehmer bereits seit einiger Zeit offensichtlich, konnte der Konzern doch in den beiden letzten Jahren nicht im gewünschten Mass akquirieren (Zielgrösse war 5% des Umsatzes). SGS begründet dies mit den zum Teil ‹exorbitanten Preisen›, die aufgrund der guten Marktbedingungen verlangt worden seien.


Hunderte Übernahmegelegenheiten
Der Konzern erwartet allerdings Besserung. Die ‹lächerlich hohen› Summen, die insbesondere von Private Equity-Firmen teilweise bezahlt worden seien, gehörten der Vergangenheit an, so Kirk. Er sprach gar von Hunderten von Übernahmegelegenheiten, die sich SGS böten. Um dies zu unterstreichen, hat SGS heute denn auch zwei kleinere Käufe in den USA (Alvey Group) und Australien (TACS (Australia) Pty Ltd) vermeldet. Grossakquisitionen, so der Konzernchef, seien zumindest auf kurze Sicht – aber nicht zu erwarten.


Investoren reagierten positiv auf die Zahlen und Aussichten
Die Investoren haben nach anfänglichem Abwarten sehr positiv auf die Zahlen und Aussichten reagiert. Um 12.30 Uhr notierte die Aktie 5,9% im Plus bei 1’289 CHF. Besonders positiv herausgestrichen wurde bei Analysten das starke organische Wachstum. Dieses liege deutlich über dem Branchendurchschnitt, hiess es etwa bei der Bank Vontobel in einem Kommentar. (awp/mc/ab)

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