Siemens erwartet Verkauf der VA-Tech Hydro im Januar

Der langjährige Siemens Österreich-Chef rechnet damit, dass von den sieben Interessenten «mindestens drei bis vier» ein verbindliches Angebot legen werden.

Zwischen 300 und 500 Euro
Sieben Interessenten prüfen derzeit den Datenraum, berichtete Hochleitner. Die Frist für verbindliche Angebote läuft bis 19. Dezember. Einen genauen Kaufpreis wollte Hochleitner nicht nennen, nur so viel: «300 Millionen Euro dürften zu wenig sein, 500 Millionen Euro zu viel.» Siemens wolle beim Hydro-Verkauf auch «österreichische Kriterien mit anlegen». Dabei reiche es für den Bieter aber nicht, «in Österreich geboren zu sein», letztendlich müsse auch der Preis stimmen. Ausserdem müsse das Angebot dem ÖIAG-Gesetz entsprechen und die von Siemens gegebene Standort- und Arbeitsplatzgarantie erfüllen.

Nicht an Allianz
Zu den Gerüchten, die Hydro könnte an den Finanzinvestor Allianz Capital Partners verkauft werden, meinte Hochleitner: «Das ist Unsinn». Grundsätzlich sei die Allianz als gleichwertiger Bieter im Vergleich zu den anderen sechs zu sehen. Die «Süddeutsche Zeitung» hatte zuletzt berichtet, Siemens wolle die Hydro an die Allianz Capital, eine 100-Prozent-Tochter der Allianz, verkaufen, die gemeinsam mit der österreichische Soravia-Gruppe biete, als Kaufpreis nannte die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise 350 bis 420 Millionen Euro.

Nur kleiner Gewinn erwartet
Die EU-Kommission hatte Siemens bei der Genehmigung der VA Tech-Übernahme die Auflage gemacht, die Hydro-Sparte der VA Tech zu verkaufen, weil der Konzern sonst über seine 34-Prozent-Beteiligung am Wasserkraft-Joint-Venture Siemens-Voith eine marktbeherrschende Stellung erreichen würde. Die Sparte beschäftigt 3.000 Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr knapp 900 Millionen Euro Umsatz erzielten. Laut einer unbestätigten jüngeren österreichischen Zeitungsmeldung soll die Hydro heuer nicht mehr als etwa 20 Millionen Euro Betriebsgewinn erwirtschaften.