Siemens ordnet Wassergeschäft neu

Dies teilte Siemens am Mittwoch in München mit. Im Blick hat der Konzern dabei vor allem Industriekunden aus Branchen wie Energieerzeugung, Nahrungsmittel- und Autoindustrie, die zu den grossen Wasserverbrauchern gehörten, sagte der Chef der Division Industry Solutions, Joergen Ole Haslestad. «Wir trauen uns zu, dass wir doppelt so schnell wie der Markt wachsen.» Dies bedeute zweistellige Wachstumsraten in den nächsten Jahren.


400 Milliarden Dollar-Markt
Das weltweite Volumen des stark fragmentierten Marktes für Wasser-Technologie bezifferte Haslestad auf rund 400 Milliarden Dollar. Angesichts weltweit knapper werdender Wasservorräte spielten Themen wie die Trinkwasserversorgung sowie der Wassertransport eine immer wichtigere Rolle. Das Wachstum des Weltmarktes sieht Haslestad in diesem Jahr bei sechs Prozent. Siemens hatte sein Wassergeschäft 2004 mit der Übernahme des amerikanischen Unternehmens US Filter deutlich gestärkt. Damit war das Wassergeschäft des Konzerns auf ein Volumen von zuletzt rund zwei Milliarden Euro angestiegen. Zu den grössten Wettbewerbern gehört der US-Konzern General Electric.


«Sehr lokales Geschäft»
Mit der Neuordnung werde der Geschäftsbereich künftig auf den vier Säulen Industrie, öffentliche Wasserversorgung, Desinfektion und Service ruhen. Während der Schwerpunkt bisher vor allem in den USA und Kanada liege, wolle man künftig die Aktivitäten in Europa, Asien und dem Mittleren Osten ausbauen. Dazu solle beispielsweise ein Vertriebs- und Technik-Zentrum in Europa mit voraussichtlich 100 bis 150 Beschäftigten entstehen. «Wasser ist ein sehr lokales Geschäft», sagte Haslestad.


Keine grösseren Akquisitionen vorgesehen
Die Internationalisierung des Geschäfts will er auch über kleinere Zukäufe voranbringen. Grössere Akquisitionen seien dagegen angesichts drastisch gestiegener Kaufpreise wirtschaftlich derzeit nicht sinnvoll. Derzeit müsse man für Firmenübernahmen im Wassergeschäft etwa das Zwanzigfache des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) veranschlagen, sagte Haslestad. «Ein marktgerechter Preis wäre das Zehn- bis Zwölffache des EBITDA.» (awp/mc/ps)

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