Siemens schafft Gewinn- und Umsatzsprung

Experten sehen den Auftragseingang als Indikator dafür an, inwiefern Siemens Reputation durch die Schmiergeldaffäre gelitten hat. Alle neun fortgeführten Bereiche von Siemens haben im Quartal ihre neuen Margenvorgaben erfüllt, die der ausgeschiedene Vorstandschef Klaus Kleinfeld zur Halbjahresbilanz im Rahmen des Programms «Fit for 2010» angehoben hat; sein Nachfolger Peter Löscher hatte sie unverändert übernommen.

Zukäufe in allen Sparten
Ergebnisträger waren die Bereiche Automatisierungstechnik, Kraftwerksbau, Energieverteilung und die Medizintechnik. In dieser Sparte rechnet Siemens allerdings mit weiteren Kosten durch die kürzlich abgeschlossene Übernahme des US-Diagnostikaherstellers Dade Behring. Die Kraftwerkssparte hatte Siemens durch den Zukauf des Dampfturbinen-Spezialist Kühnle, Kopp & Kausch gestärkt, die Automatisierungstechnik durch die Übernahme der US-amerikanischen Software-Firma UGS sowie die Medizintechnik durch den Kauf des Labordiagnostika-Herstellers Bayer Diagnostics.

Verlust bei den strategischen Investments
Einen Verlust von 11 Millionen machten die sogenannten strategischen Investments des Konzerns. Dabei handelt es sich um die drei Gemeinschaftsunternehmen Bosch Siemens Hausgeräte, Fujitsu Siemens Computers und Nokia Siemens Networks. Verlustbringer war dabei die Netzwerk-Tochter mit minus 58 Millionen Euro. Im Gesamtjahr hat Siemens seinen Umsatz im fortgeführten Geschäft um neun Prozent auf 72,448 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis der Bereiche legte um 70 Prozent auf 6,560 Milliarden Euro zu.

Gewinn um 48% gesteigert
Als Gewinn blieben im fortgeführten Geschäft 3,909 Milliarden Euro (plus 48 Prozent); unterm Strich verdiente Siemens 4,038 Milliarden Euro (plus 21 Prozent). Der Hauptversammlung will der Vorstand auf dieser Basis eine Dividende von 1,60 Euro je Aktie vorschlagen nach 1,45 Euro im Vorjahr. Alle Bereiche verbesserten im Gesamtjahr ihre Ergebnisse und Margen.

Siemens IT Solutions aus den roten Zahlen
Dem Sorgenkind Siemens IT Solutions and Services gelang dank der Restrukturierung der Ausbruch aus den roten Zahlen. Statt minus 731 erwirtschaftete die Sparte plus 252 Millionen Euro. Negativ schlug dagegen Nokia Siemens Networks zu Buche mit einem Beteiligungsverlust von insgesamt 429 Millionen Euro.

(awp/mc/hfu)

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