S&P senkt Griechenland auf Ramsch-Status

Das heisst, sollte Griechenland ausfallen, dann dürften laut S&P die Gläubiger rund 30 bis 50 Prozent zurückerhalten.


Finanzierungsrisiken steigen
Die Herabstufung reflektiere die politischen, wirtschaftlichen und haushaltspolitischen Herausforderungen für die griechische Regierung, sagte der zuständige Analyst Marko Mrsnik. Diese erschwerten es, die Schuldenlast wieder auf ein tragbares Niveau zu bringen. Die mittelfristigen Finanzierungsrisiken für Griechenland würden trotz des umfassenden Konsolidierungsplans wachsen. Das geplante Hilfsprogramm von der Eurozone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) dürfte die kurzfristigen Refianzierungsprobleme vermindern. Der Schuldenstand des Landes im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte von 124 Prozent im Jahr 2010 auf 131 Prozent im Jahr 2011 steigen.


Defizitziele im laufenden Jahr erreichbar
S&P geht zwar davon aus, das Griechenland seine Defizitziele im laufenden Jahr erreichen kann. Das hohe Tempo des Vertrauensverlustes hat jedoch Zweifel daran aufkommen lassen, ob die Regierung tatsächlich die geplanten Reformen umsetzen kann. Zudem verwies S&P auf das schwache Wirtschaftswachstum. Das reale BIP Griechenlands dürfte bis 2016 nahezu stagnieren. Das Haushaltsdefizit lag im vergangenen Jahr bei 13,6 Prozent und soll im laufenden Jahr um vier Prozentpunkte gesenkt werden.


Sollten die beiden anderen Ratingagenturen (Moody’s und Fitch) ihre Bewertung für Griechenland ebenfalls auf ein ähnliches Niveau heruntersetzen, dann würden griechische Anleihen aber nicht mehr von der Europäischen Zentralbank (EZB) als Sicherheiten akzeptiert. Die EZB hatte auf ihrer Sitzung Anfang Mai beschlossen, Papiere mit mindestens einem «BBB-«-Rating über das Jahr 2010 hinaus zu akzeptieren. Vor der Krise hatte die EZB lediglich Papiere mit einem Rating von mindestens «A-» akzeptiert.  (awp/mc/pg/22)

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