SRG SSR idée suisse: Mehr untertitelte Programme für Sinnesbehinderte

Eine entsprechende Vereinbarung wurde von der SRG und den Verbänden der Sinnesbehinderten unterzeichnet. Die Untertitelung und anderweitige Aufbereitung von TV-Sendungen für Hörgeschädigte, Gehörlose und Sehbehinderte ist im neuen Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) festgeschrieben. Dieses ist vom Bundesrat auf den 1. April dieses Jahres hin in Kraft gesetzt worden.


Heute beträgt der Anteil rund 8 Prozent
Die zum RTVG gehörende Verordnung schreibt unter anderem vor, dass die SRG den Anteil untertitelter Fernsehsendungen schrittweise auf einen Drittel ihrer gesamten Sendezeit ausbaut. Heute beträgt dieser Anteil rund 8%, wie die SRG am Montag mitteilte.


Vereinbarung mit den Verbänden der Sinnesbehinderten
In der mit den Verbänden der Sinnesbehinderten unterzeichneten Vereinbarung verpflichtet sich die SRG dazu, den Anteil untertitelter Sendungen bis 2011 schrittweise auf 33% auszubauen. 2008 sollen es 12% sein, 2009 20% und 2010 27%. Das Schweizer Fernsehen (SF) untertitelt heute bereits die Hauptausgabe der «Tagesschau» und «Schweiz aktuell». Die Priorität für künftige Untertitelungen wurde in Absprache mit den Verbänden auf die Sendungen «10 vor 10», «Sport aktuell», «Puls», «Kassensturz», «Rundschau», «SF bi de Lüt», «Zart oder Bart?» und «DOK» gelegt. Das Westschweizer Fernsehen TSR untertitelt künftig die Regionalnachrichten von 18.55 Uhr, Ansprachen von Bundesräten und Fernsehserien. Das Tessiner Fernsehen TSI will dies mit der Nachrichtensendung «Il Quotidiano», mit Bundesratsansprachen und unter anderem auch mit Filmen machen.


Eine Informationssendung pro Tag in Gebärdensprache
Darüber hinaus muss jede Sprachregion ab dem 1. Januar 2008 eine Informationssendung pro Tag in Gebärdensprache ausstrahlen. SF wird dies mit den Wiederholungen der «Tagesschau» auf SF info tun. Auch TSR und TSI haben dafür ihre Tagesschau gewählt.


12 Filme mit Audio Description
Schliesslich wurde vereinbart, dass 2008 in jeder Sprachregion 12 Filme mit Audio Description gesendet werden. Audio Description richtet sich an Sehbehinderte. Dabei beschreibt eine Stimme das Geschehen auf dem Bildschirm. Ab 2010 soll die Hälfte der Filme mit Audio Description schweizerischen Ursprungs sein.


Erheblicher finanzieller Aufwand
Die Neuerungen seien mit einem erheblichen finanziellen Aufwand und dem Einsatz von Fachpersonal verbunden, schreibt die SRG. Die für 2008 geplanten Investitionen in der Höhe von 7 Mio CHF würden deshalb schrittweise auf 12 Mio im Jahr 2010 erhöht. Die Vereinbarung wurde von der SRG, dem Schweizerischen Gehörlosenbund, der Pro Audito Schweiz, dem Schweizerischen Verband für Gehörlosen- und Hörgeschädigtenorganisationen, dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen und der Schweizerischen Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder unterzeichnet. (awp/mc/gh)

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