Stephan Wick, Leiter Logistik Migros Bank

Interview zum Cutover der Migros Bank am 3. November 2009 von Finnova


Der Cutover liegt hinter Ihnen: Wie lautet Ihr persönliches Fazit?


Stephan Wick: Wir sind sehr zufrieden und erleichtert, dass wir weitgehend problemlos in der neuen Welt angekommen sind. Gleichzeitig sind wir stolz auf die erreichten Resultate und beeindruckt von der Leistung aller Beteiligten ? dies gilt für das Projekt im Allgemeinen und für den Cutover im Speziellen.


In welche Phasen teilte sich der Prozess auf und wie lange dauerte die Einführung von Finnova?


Im November 2006 hat der Verwaltungsrat der Migros Bank grünes Licht für die Prüfung von Varianten zu IBIS/RTC gegeben. Rund ein halbes Jahr später entschied dasselbe Gremium, eine Zusammenarbeit mit der Finnova AG und mit unserer indischen Partnerfirma Polaris im Detail zu prüfen. Am 21. August 2007 bestätigte der Verwaltungsrat diese Variante, und er bewilligte das Projektbudget: Das Projekt Delphi konnte starten!



«Das Projekt konnte weitgehend im ursprünglich vorgesehenen Zeitplan abgewickelt werden. Eine Herausforderung bestand für die Finnova AG darin, alle geforderten Funktionalitäten rechtzeitig bereit zu stellen.» Stephan Wick, Leiter Logistik der Migros Bank


In einer ersten Phase bis Ende 2007 wurden das Projektteam aus Internen und Externen zusammengestellt, Finnova Know-how aufgebaut und diverse Projektpartner bestimmt. In einer zweiten Phase von Januar bis etwa Oktober 2008 wurde die Migros Bank-spezifische Funktionalität in Finnova implementiert. Dazu kamen Hunderte von Gaps, die durch die Finnova AG entwickelt, von Comit parametriert und von der Migros Bank gestestet werden mussten. Parallel dazu baute das Projektteam zusammen mit T-Systems die neue IT-Infrastruktur auf. Zudem wurde das Team noch einmal um rund 80 Banktester aus den Regionen und der Zentrale erweitert, damit ab Mitte 2008 die ersten lauffähigen Finnova-Releases zeitnah getestet werden konnten. Dazu wurden gut 10’000 Testfälle erstellt und in 15 Releases immer wieder getestet, um eine möglichst hohe Qualität der neuen Software sicherzustellen.


Das Jahr 2009 stand ganz im Zeichen der Vorbereitung der Bank auf den Wechsel von IBIS zu Finnova. Alle Mitarbeitenden wurden in mehreren Phasen ausgebildet. Zu diesem Zweck wurden Kursunterlagen, Handbücher und die simulierten Arbeitstage vorbereitet. Es galt, die Migration der Daten zu planen, sei es automatisiert oder manuell, und der Cutover musste minuziös geplant und geübt werden.


Wie war das Projektteam personell aufgebaut und organisiert? Wer hatte den Lead?


Das Projektteam stand unter der Leitung eines internen Programm-Managers und setzte sich aus ungefähr 300 internen und externen Mitarbeitenden zusammen.


Gab es kritische Momente im gesamten Prozess?


Das Projekt konnte weitgehend im ursprünglich vorgesehenen Zeitplan abgewickelt werden. Eine Herausforderung bestand für die Finnova AG darin, alle geforderten Funktionalitäten rechtzeitig bereit zu stellen. Bis im Juli 2009 konnte die Finnova AG diese Zusatzfunktionen aber zeitgerecht und in guter Qualität liefern, so dass genug Zeit für Parametrierung, Testing und Schulung übrig blieb.


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Welcher Faktor war entscheidend für den Erfolg dieses Grossprojekts?


Wichtig waren das Staffing, die eindeutige Governance mit kurzen Entscheidungswegen, die Konzentration auf das Wesentliche, die enge Zusammenarbeit zwischen den Partnerfirmen und ? last but not least ? ein grosses Projektbüro mit allen wichtigen Ansprechpartnern.



«Finnova stellt mehr Funktionalitäten mit durchgehender Bedienungslogik zur Verfügung. Die Mitarbeitenden müssen sich dadurch in weniger Systeme einloggen und der Lernaufwand ist deutlich geringer.»


Können Sie uns etwas zu den Dimensionen des Cutovers sagen? Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten neu mit Finnova? Wie viele Leute waren in den Cutover involviert? Wie viele Desktops wurden umgerüstet? Wie viele Umsysteme mussten integriert werden?


Bei der Migros Bank haben sämtliche 1500 Mitarbeitenden Zugriff auf Finnova, etwa ebenso viele PCs mussten auf Finnova vorbereitet werden. Am eigentlichen Cutover waren mehr als 600 interne und externe Spezialisten im Einsatz. Es mussten insgesamt über 80 Umsysteme migriert oder neu bereitgestellt und an Finnova angeschlossen werden.


Wo erkennen Sie wesentlichen Entlastungen im Tagesgeschäft für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die neue IT?


Finnova stellt mehr Funktionalitäten mit durchgehender Bedienungslogik zur Verfügung. Die Mitarbeitenden müssen sich dadurch in weniger Systeme einloggen und der Lernaufwand ist deutlich geringer. Zudem wurden verschiedene Verarbeitungsschritte automatisiert und die Antwortzeiten reduziert.


Inwiefern profitieren die Kundinnen und Kunden der Migros Bank von der neuen Bankensoftware?


Die Kunden erhalten ihren individuellen Output in zeitgemässer Darstellung. Sie verfügen über ein modernes, nahtlos integriertes Realtime-E-Banking-System und profitieren von zusätzlichen Funktionalitäten bei ihrer M-Card.


Was erwarten Sie von der neuen Software in Bezug auf die Kosten und die Funktionalitäten?


Dank Finnova werden sich unsere IT-Kosten künftig deutlich reduzieren. Zudem versprechen wir uns, dass wir mit der Finnova AG und unserem indischen Partner Polaris rasch auf neue Kunden- und Marktanforderungen reagieren können.


Wie sieht die weitere Zukunft im Zusammenhang mit Finnova aus? Werden beispielsweise neue Module eingeführt?


Wir werden unsere Anforderungen bei der Finnova AG sicher einbringen und die Einführung neuer Module sorgfältig prüfen. Dort, wo abweichende oder weitergehende Bedürfnisse bestehen, werden wir mit Polaris eine Umsetzung auf Basis des Finnova Development Kit anstreben.





Migros Bank
Gegründet wurde die Migros Bank 1958 durch Gottlieb Duttweiler. Sein Credo ? was zählt, ist der Dienst am Kunden ? bildet bis heute die Basis für den Erfolg der Migros Bank. Anfänglich waren es vor allem die attraktiv verzinsten Sparkonten und Kassenobligationen sowie die günstigen Hypotheken, welche für das starke Wachstum der Migros Bank sorgten. In den Neunziger Jahren folgten der Aufbau einer übersichtlich strukturierten Fondspalette und der Start zum Internet-Banking. Inzwischen werden mehr als die Hälfte der Zahlungsauträge und knapp drei Viertel der Börsenaufträge via M-BancNet abgewickelt.


Heute zählt die Migros Bank mit über 750’000 Kunden zu den führenden Banken in der Schweiz. Und das Wachstum geht unvermindert weiter. Innerhalb von drei Jahren eröffnet die Migros Bank 19 neue Niederlassungen.


Finnova
Die finnova AG Bankware fokussiert auf die Weiterentwicklung und Vermarktung ihrer modularen Gesamtbankenlösung Finnova, die seit Herbst 2003 auf dem Markt ist. Über 80 Universal- und Privatbanken haben sich bis heute für die Standardlösung des Lenzburger Softwarehauses entschieden. Nach ausnahmslos termingerechten Implementierungen profitieren mehr als 30 Institute in ihrer täglichen Arbeit von Finnova. Gut 250 Mitarbeitende und verschiedene Partner unterstützen die Banken mit einer breiten Palette an Dienstleistungen. So zählt die Finnova AG auch zukünftig zu den führenden Schweizer Anbietern von Bankensoftware.


 

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