Steueramnestie: 600 Selbstanzeigen im Kanton Zürich

Seit Anfang Jahr seien bereits über 600 straflose Selbstanzeigen eingegangen, in denen früher unversteuerte Einkommen und Vermögen gegenüber den Steuerbehörden offengelegt wurden, wie die Finanzdirektion am Dienstag mitteilte.


Keine Bussen mehr
In früheren Jahren hätten jeweils 250 bis 350 Personen sich selbst angezeigt. Die in den ersten sechs Monaten 2010 erledigten Selbstanzeigen ergaben Nachsteuern von 25 Mio CHF für Bund, Kanton und Gemeinden. Die durchschnittlichen Nachsteuern und Bussen in den Vorjahren betrugen 7 bis 8,5 Mio CHF. Anfang Jahr sind die Bestimmungen des Bundes über die straflose Selbstanzeige in Kraft getreten. Die Selbstanzeiger müssen zwar die ausstehenden Steuern nachzahlen, werden für die Hinterziehung aber nicht zusätzlich gebüsst. Bisher wurden jeweils Bussen in der Höhe von 20% der Nachsteuer fällig.


Zumeist Vermögenswerte nicht deklariert
Bis Ende Juni hat das Steueramt rund 350 Verfahren erledigt. Im grössten Fall wurde unversteuertes Vermögen von rund 40 Mio CHF gemeldet. Vor der Einführung der straflosen Selbstanzeige wurde jährlich jeweils Schwarzgeld im Umfang von 100 bis 150 Mio CHF offengelegt. Bei etwa drei Viertel der Selbstanzeigen geht es um die Nachdeklaration von Vermögenswerten. In den übrigen Fällen wurden bisher nicht versteuerte Einkommen – neben Erwerbseinkommen auch Renten, Alimente sowie Miet- und Pachterträge – gemeldet.


Straflosen Selbstanzeige rentiert auch für Fiskus
In den bisher erledigten Fällen von Selbstanzeigen in diesem Jahr wurde für alle betroffenen Steuerperioden zusammen hinterzogenes Einkommen von 47 Mio CHF nachbesteuert. Ausserdem wurde für die letzten zehn Steuerjahre bisher nicht deklariertes Vermögen von insgesamt gut 1,4 Mrd CHF erfasst. Dies entspricht etwa 200 Mio CHF Schwarzgeld über mehrere Jahre. Vor Einführung der straflosen Selbstanzeige wurden in einem ganzen Jahr jeweils Einkommen von 10 bis 20 Mio CHF und Vermögen von 400 bis 500 Mio CHF aufgerechnet. (awp/mc/ps/12)

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