Strafuntersuchung gegen BAZL-Chef Cron wegen Kompetenzüberschreitung bei Batigroup

Cron machte die Strafuntersuchung am Montag selber publik. Auf Anzeige des Bauunternehmens Batigroup habe die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt eine Strafuntersuchung gegen einen leitenden Mitarbeiter der Firma eingeleitet. Im Rahmen dieser Untersuchung sei auch eine Untersuchung gegen ihn eröffnet worden, schreibt Cron in einem Communiqué. Cron gibt zu, in seiner früheren Funktion als Spartenleiter des Bauunternehmens zwischen Januar 2002 und Juli 2003 Mitarbeitern ohne Zustimmung der Batigroup Sonderprämien ausbezahlt zu haben.

Geld an Mitarbeiter mit «überdurchschnittlichem Einsatz»
Das Geld sei an Mitarbeiter mit «überdurchschnittlichem Einsatz» geflossen. Insgesamt habe er Barzahlungen und Vergütungen in der Höhe von 180´000 CHF vorgenommen, schreibt Cron. Das Geld stammte laut ihm aus zwei nicht verbuchten Eingängen und aus zwei der Batigroup zu Unrecht belasteten Rechnungen. Bis auf 4´000 CHF, die er behalten habe, seien alle diese Gelder an Mitarbeiter gegangen, schreibt Cron. Er habe diese Summe der Batigroup über seinen Anwalt zur Verfügung gestellt. Cron bedauert sein Handeln im Communiqué. Er habe einen «groben Fehler gemacht», schreibt er. Er habe sich beim CEO der Batigroup entschuldigt und den Staatsanwalt lückenlos über seine damaligen Entscheide informiert.

Moritz Leuenberger habe ihm sein Vertrauen ausgesprochen
Er sei auch bereit, allfällige Konsequenzen seiner «Kompetenzüberschreitung» zu tragen. Als Grund für sein eigenmächtiges Vorgehen gibt Cron an, er sei überzeugt gewesen, dass die Vergütungen im Interesse des Unternehmens seien. Nur so habe seiner Ansicht nach «in einer schwierigen Phase» überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft sicher gestellt werden können. Laut eigenen Angaben hat Cron auch Bundesrat Moritz Leuenberger über die Untersuchungen informiert. Dieser habe ihm sein Vertrauen ausgesprochen. Weil die Angelegenheit keinen Zusammenhang mit seiner jetzigen Tätigkeit als BAZL-Direktor habe, werde er sich «weiterhin mit vollem Engagement für die Belange des BAZL» einsetzen.

(awp/mc/hfu)

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