Streit auf dem Bau: Protest-Aktionen in der Ostschweiz und Pratteln

Streiks sind nicht auszuschliessen. Rund 150 Bauarbeiter haben sich am Montag in Pratteln zu einer Protestversammlung eingefunden. Eingeladen hatte die Unia. Insgesamt versammelten sich rund 200 Personen über Mittag auf einer Baustelle in Pratteln, wie ein Gewerkschaftssprecher auf Anfrage sagte. Die Unia bot dazu auch Busse an. Es handle sich nicht um einen Warnstreik, sondern eine symbolische Aktion während der Mittagspause im Rahmen eines gesamtschweizerischen Aktionstages.


Baumeister lehnen Kompromiss ab
Die Gewerkschaften reagieren damit auf den Beschluss der Baumeister, einen Kompromissvorschlag zu einem neuen Landesmantelvertrag abzulehnen. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) forderte stattdessen Nachverhandlungen. «Der SBV ist bis Ende Februar nicht auf seinen Entscheid gegen einen neuen Landesmantelvertrag zurückgekommen», sagte Thomas Wepf von der Gewerkschaft Unia Sektion St. Gallen-Appenzell am Montag auf der Kongresszentrums-Baustelle in St. Gallen.


Deftiges Mittagessen auf Baustelle
Die Gewerkschaften kämpften aber weiterhin für die Korrektur des Fehlentscheides der Baumeister. «Wir wehren uns gegen den Wortbruch der Baumeister», sagte Wepf. Den Auftakt machten am Montag Protestaktionen auf Baustellen in der ganzen Schweiz. Auch in St. Gallen protestierten rund 35 Arbeiter mit einer Mittagspausen-Aktion gegen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen. Unia-Vertreter servierten den Bauarbeitern mitten auf der Grossbaustelle beim Hotel Einstein ein deftiges Mittagessen.


«Ohne LMV kein Frieden auf dem Bau»
«Ohne LMV kein Frieden auf dem Bau» steht auf einem Protestplakat der Unia. «Wir befürchten eine Verwilderung in der Baubranche», sagte Wepf. Es gebe erste negative Beispiele seit der Vertragskündigung im vergangenen Herbst: Fälle von Lohndumping vor allem bei temporär Beschäftigen sowie Änderungskündigungen zu schlechteren Bedingungen. Der Konflikt steht vor einer erneuten Eskalation. Es sei nicht ausgeschlossen, dass bereits im März wieder gestreikt werde, sagte Wepf. (awp/mc/ps)

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