Sulzer mit deutlich mehr Bestellungen

Der Bestellungseingang erhöhte sich um 7,4% auf 2’447,6 (VJ 2’278,8) Mio CHF. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseinflüsse lag das Plus gegenüber dem Vorjahr bei 6,1%, wie der Industriekonzern am Donnerstag mitteilte. Die jüngst akquirierten Geschäftsaktivitäten hätten dabei einen positiven Einfluss gehabt, wogegen sich die Währungsumrechnung negativ ausgewirkt habe.


Erwartungen leicht übertroffen
Damit hat Sulzer die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den Bestellungseingang lag bei 2’425,6 Mio CHF. Die frühzyklischen Märkte hätten sich weiter positiv entwickelt mit Anzeichen einer ersten Erholung in den Industrien Papier und Zellstoff sowie Automobil und anderen Industriemärkten. Stabil sei der Luftfahrtmarkt geblieben, während sich in den Segmenten Öl und Gas sowie Kohlenwasserstoffverarbeitung eine Stabilisierung andeute.


Investoren zurückhaltend
Allerdings würden sich viele Kunden mit grösseren Investitionen weiterhin zurückhalten. Die Energieerzeugungsindustrie habe sich gegenüber den sehr hohen Vorjahreswerten wie erwartet deutlich abgeschwächt. Regional gesehen stabilisierten sich die Märkte in Europa sowie in Nord-, Mittel- und Südamerika, während die Nachfrage in den aufstrebenden Märkten angestiegen ist.


Stabile Entwicklung in Luftfahrtindustrie
Mit Blick auf die Zukunft sieht Sulzer eine anhaltend positive Tendenz in den frühzyklischen Bereichen, welche sich allerdings verlangsamen dürfte. Für das Segment Automobil sieht das Unternehmen eine voraussichtliches Einpendeln auf dem «momentan sehr hohen Niveau», während für den Markt für Papier und Zellstoff von einer zunehmenden Projektaktivität ausgegangen wird. Für die Luftfahrtindustrie wird eine stabile Entwicklung erwartet.


Öl und Gas mit schneller Erholung
Im Segment Öl und Gas würden sich wieder mehr Projektaktivitäten abzeichnen, während sich die Kohlenwasserstoffverarbeitung auf niedrigem Niveau stabilisiere. Für beide Märkte rechnet Sulzer nicht mit einer schnellen Erholung. Die Aktivitäten in der Energieerzeugung dürften auf tiefem Niveau bleiben und könnten sich gemäss Sulzer gar noch weiter abschwächen.


Mehr Wachstum in aufstrebenden Märkten
Weiterhin geht Sulzer davon aus, dass die Nachfrage in einigen aufstrebenden Märkten schneller wachsen werde als in den etablierten Märkten. Insgesamt zeigt sich Sulzer etwas optimistischer als noch vor ein paar Monaten und rechnet mit einem Bestellungseingang im Gesamtjahr 2010 leicht über dem Vorjahr. Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen hiess es noch, im Gesamtjahr sei mit einem Bestellungseingang auf vergleichbaren Niveau wie im Vorjahr zu rechnen. Der tiefere Auftragsbestand dürfte aber zu Rückgängen bei Umsatz und Betriebsergebnis führen. (awp/mc/ss/04)

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