Sulzer: Vereinbarung mit Renova bis Mai 2009

Die Aktien der Everest Beteiligungs GmbH, die zu 100% der Renova gehört, werden als Konsequenz ‹unmittelbar im Sulzer-Aktienregister eingetragen›. Mit dem Abkommen erkläre Renova sich zudem bereit, den Anteil an Sulzer nicht über 33% zu erhöhen sowie von einer Übernahme oder von Änderungen der Statuten von Sulzer abzusehen, heisst es. Ohne Einvernehmen mit dem Sulzer-Verwaltungsrat werde Renova auch keine Fusion oder andere Form des Zusammenschlusses zwischen Sulzer und OC Oerlikon anstreben.


VR wird vergrössert
Renova werde die amtierenden Mitglieder des Sulzer-Verwaltungsrats unterstützen, heisst es weiter. Der Verwaltungsrat soll um zwei Mitglieder von sechs auf acht vergrössert werden, die zwei zusätzlichen Kandidaten werden von Renova vorgeschlagen.


Langfristige Absichten von Renova unterstrichen
Mit dieser Abmachung regeln beide Parteien auch einige Punkte im Zusammenhang mit Fragen der Wettbewerbskontrolle. Darüber hinaus haben Sulzer und Renova laut Mitteilung ‹mehrere Regeln über die Beziehung zwischen Everest und Sulzer festgelegt›, womit Renova die langfristigen Absichten des Engagements in Sulzer unterstreiche.


Der russische Milliardär Vekselberg hält gemäss jüngsten Angaben über die zu 100% von Renova kontrollierte Beteiligungsgesellschaft Everest 21% der Sulzer-Namenaktien sowie Call-Optionen, die zum Erwerb von weiteren 10,4% berechtigen.


EBK beschäftigt sich mit Beteiligung
Im April hatte Everest – damals je zur Hälfte von Vekselberg und der Beteiligungsgesellschaft Victory der österreichischen Investoren Ronny Pecik und Georg Stumpf kontrolliert – von einem Tag auf den anderen einen Anteil von fast einem Drittel an Sulzer erworben. Wie diese Beteiligung aufgebaut werden konnte, ohne das Überschreiten der Schwellen von fünf, zehn und zwanzig Prozent zu kommunizieren, beschäftigt seither die Eidg. Bankenkommission (EBK). Die Aufsichtsbehörde untersucht, ob Meldepflichten verletzt wurden. Im August erwarb Vekselberg von Pecik und Stumpf deren 50-prozentigen Anteil von Victory an Everest und übernahm somit die alleinige Kontrolle über die Sulzer-Beteiligung.


Vekselberg lässt seine Beziehungen spielen
In den Machtkampf hatte sich sogar die russische Regierung eingeschaltet. Sie machte sich in einem Brief an Bundesrätin Doris Leuthard für die Interessen des Milliardärs und Sulzer-Grossaktionärs Vekselberg stark. Und sie drohte mit Massnahmen gegen Schweizer Unternehmen in Russland, sollte Vekselberg nicht als Sulzer-Aktionär akzeptiert werden. (awp/mc/pg)

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