Sunrise: Christoph Brand wird per sofort neuer CEO

Zur Aufgabe von Christoph Brand gehöre die Erweiterung der Marktposition von Sunrise als unbestrittener Herausforderer im Schweizer Telekommunikationsmarkt, teilte die Tochter des dänischen Telekomkonzerns TDC am Mittwoch mit. Der 37-Jährige verfüge über grosse Erfahrungen in der Telekombranche.


Früher Bluewin-CEO und Swisscom-Strategiechef
Brand war unter anderem Geschäftsführer der Swisscom-Internettochter Bluewin und Swisscom-Strategiechef. Er hatte den Schweizer Branchenleader im April nach 10 Jahren verlassen.


Jesper Theill Eriksen neu Verantwortlicher für Mobilkommunikations-Aktivitäten
Jesper Theill Eriksen sei zum Verantwortlichen für alle Mobilkommunikations-Aktivitäten von TDC ausserhalb der nordischen Regionen und der Schweiz ernannt worden. Der Däne hatte sein Amt erst Ende Januar angetreten, nachdem sein Vorgänger Hans Peter Baumgartner Knall auf Fall sein Büro räumen musste. Zu den Gründen schwieg sich Sunrise immer aus.


Schmerzliche Kunden- und Umsatzverluste
Fakt ist, dass Sunrise unter Baumgartner schmerzliche Kunden- und Umsatzverluste hinnehmen musste. Die Talfahrt wegen der harten Konkurrenz insbesondere durch Cablecom konnte auch Eriksen nicht stoppen, aber immerhin verlangsamen. Und im letzten Quartal gelang Sunrise die Ertragswende. Der Reingewinn legte um 11,5 Prozent auf 58 Mio. Fr. zu. Dies bekam das Personal zu spüren. Eriksen führte den ersten Arbeitsplatzabbau seit der Fusion von Diax und Sunrise vor fünf Jahren durch. 145 Angestellte verloren ihren Job.


Jens Alder schlägt erste Pflöcke ein
Mit dem Chefwechsel bei Sunrise schlägt der neue TDC-Chef Jens Alder schon am Tage seines Amtsantritts erste Pflöcke ein. Alder, der ehemalige Swisscom-Chef, war Ende Juni zum neuen Geschäftsführer des dänischen Telekomkonzerns ab dem 1. November ernannt worden. Brand seinerseits war bei Swisscom im August 2005 zum Strategiechef ernannt worden. Drei Monate später, Ende November, stiess der Bundesrat völlig überraschend die bisherige Auslandstrategie der Swisscom um, indem er ihr Grossakquisitionen jenseits der Landesgrenzen verbot.


Sesselrücken
Damit konnte der Schweizer Marktführer die Übernahme der irischen Eircom, die kurz vor dem Abschluss stand, vergessen. Dies hatte Folgen für die Konzernleitung, in die Brand erst kurz zuvor berufen worden war: Swisscom-Chef Jens Alder nahm Ende Januar 2006 den Hut. Sein Nachfolger Carsten Schloter verordnete ein Sesselrücken in der Führungsetage. Schloter selbst übergab die Leitung des Mobilfunks an den bisherigen Festnetzchef Adrian Bult. Brand, der nach Medienberichten als Kandidat für den Mobilfunkchefsessel gegolten hatte, wurde bei der Rochade übergangen. (awp/mc/gh)

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