SVSP kennzeichnet neu Risiken von strukturierten Produkten

Die Finanzinstrumente, in denen traditionelle Anlagen mit einem oder mehreren Derivaten verknüpft sind, werden vom Schweizerischen Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) in sechs Risikokategorien eingeteilt. Jeweils vor Eröffnung der Börse sind die aufbereiteten Risikokennziffern auf der Website des Verbands abrufbar.


«Value at Risk»
Die Risikoberechnung basiert auf dem «Value at Risk»-Ansatz, wie SVSP-Vizepräsident Paolo Vanini vor Medienvertretern in Zürich erläuterte: Mithilfe bekannter Werte, wie bisherige Volatilität, Zinsen und Preis einer Anlage, kann errechnet werden, wie hoch der mögliche Verlust einer Investition ausfällt und wie wahrscheinlich dies ist. Allerdings, gab Vanini zu Bedenken, kann die Berechnung verlässlich nur auf zehn Tage hinaus vorgenommen werden, was zwei Handelswochen entspricht. Zudem könnten die Analysten ihre Risikobeurteilung nur auf Basis von historisch bekannten Ereignissen durchführen. Diese sind erfahrungsgemäss kurz.


Ausfallwahrscheinlichkeit bei 99 Prozent
Zudem arbeitet das Modell mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 99%. Das verbleibende 1% hat im September 2008 für das Chaos an den Finanzmärkten gesorgt, da die ihm zugrunde liegenden Risiken nicht vorhergesehen wurden.


Manipulation nicht möglich
«Der VaR ist aber eindeutig und transparent definiert», sagte Vanini. Er könne nicht manipuliert werden. Der SVSP hofft, dass die Risikobeurteilung durch den Verband zum Standard wird. Im Moment können 85% der an der Schweizer Derivatebörse Scoach gehandelten Produkte erfasst werden. Der SVSP hofft, in den kommenden Monaten die Abdeckung auf 90% zu steigern. Ab 1. Juli schalten unter anderem die Banken UBS, Vontobel, Clariden Leu, Deutsche Bank, ABM Amro und EFG International sowie auch Scoach die SVSP-Risikokennzahlen auf ihre Websites auf. Laut SVSP planen auch weitere Unternehmen, das Rating zu übernehmen.


Strukturierte Produkte oder Derivate sind Finanzanlageinstrumente, deren Rückzahlungswert von der Entwicklung eines oder mehrerer Basiswerte abgeleitet wird. Als Basiswerte dienen Anlagen wie Aktien, Zinsen, Währungen oder Rohstoffe wie zum Beispiel Erdöl. (awp/mc/pg/23)

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