Swatch-VRP Hayek kritisiert Finanzbranche

Dies sagte Hayek in einem am Samstag im «Blick» veröffentlichten Interview. Die Finanzbranche habe ihre Probleme selbst verschuldet, «durch mangelnden Anstand, unsauberes Arbeiten, durch Geldgier, durch fehlende Kontrolle, durch ganz viele Fehler». Die Banken hätten «gewissenlos Milliardenverluste verursacht, sagt Hayek, und dafür gebe es «überhaupt keine Entschuldigung».


«Gigantische Wertvernichtung»
2009 könne nun aber nicht mehr so katastrophal sein. «Die gigantische und exorbitante Wertvernichtung hört irgendwann auf – ganz einfach, weil es gar nicht mehr viel zu vernichten gibt in der Finanzwirtschaft». Ihr stellt Hayek die Realwirtschaft entgegen, die auf ein relativ gutes Jahr zurückblicke. Allerdings hätten einzelne Branchen Probleme, und das mache den Leuten Angst.


Für 2009 zuversichtlich
Deshalb werde die Wirtschaft in der ersten Hälfte 2009 schwächer sein. Danach aber kehre das Vertrauen zurück und «die meisten Firmen der Realwirtschaft werden wieder normale Geschäfte machen können». Diesselbe Prognose stellt Hayek auch für die Uhrenindustrie und den weltgrössten Uhrenhersteller Swatch, dessen Verwaltungsratspräsident er ist. «Ab Mitte Juli 2009 geht es wieder rauf.» Im zu Ende gehenden Jahr habe Swatch den Gewinn zum Vorjahr gesteigert. 2009 werden es «vielleicht ein paar Prozent weniger oder mehr sein».


Ruf nach Reformen
Hayek fordert für namentlich für die Finanzwirtschaft «ganz viele Reformen». So dürfe man den Banken nicht mehr die alleinige Kontrolle über die Börse erlauben. Die Frage der Boni sei «nur einer von tausend Punkten, die wir in Ordnung bringen müssen. Der Patient hat Aids, Krebs und Fieber. Bis jetzt haben wir nur das Fieber ein bisschen gesenkt und in der Intensivstation mit einigen Massnahmen gegen Krebs und Aids angefangen.» (awp/mc/ps/03)

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