Swiss: Gewerkschaftsfunktionäre manipulierten GAV-Abstimmung

Präsident und Vorstand seien am vergangenen Freitag von einem Vorstandsmitglied sowie dem Office Manager von Swiss Pilots über die durch sie ausgeübte Manipulation in Kenntnis gesetzt worden. Beide haben unterdessen Selbstanzeige erstattet, wie Swiss Pilots, die Gewerkschaft der Piloten der Swiss-Regionalfluggesellschaft Swiss European, mitteilte.


Schock und Enttäuschung
Das Vorstandsmitglied scheidet per sofort aus der Verbandsführung aus, das Anstellungsverhältnis des Office Managers ist fristlos gekündet, wie es in einem Communiqué weiter heisst. Der verbleibende Vorstand sei «schockiert und masslos enttäuscht». Ein derartiger Vertrauensmissbrauch gegenüber Vorstandskollegen und Mitgliedern sei absolut unakzeptabel und werde aufs Schärfste verurteilt. Der Vorstand behalte sich rechtliche Schritte vor.


Abstimmung wird wiederholt
Die GAV-Abstimmung soll unter einem neuen, offenen Modus wiederholt werden. Im März hatte Swiss Pilots mitgeteilt, rund 70 Prozent aller aktiven Mitglieder hätten den neuen GAV trotz der einhergehenden grossen Zugeständnisse gutgeheissen. Die Stimmbeteiligung habe bei 80% gelegen. Zum tatsächlichen Ergebnis der Abstimmung heisst es im Communiqué nichts.


«Wesentlicher Beitrag» an Swiss-Restrukturierungsziele
Der neue GAV mit einer Laufzeit von drei Jahren trat daraufhin per 1. April in Kraft. Der Vertrag decke die meisten Bedürfnisse beider Parteien ab, hatte Swiss Pilots mitgeteilt. Er leiste einen «wesentlichen Beitrag» an die Restrukturierungsziele der Swiss: So seien Kürzungen bei den Löhnen, den Ferien und Freitagen vorgesehen und auch die Möglichkeit längerer Dienstzeiten. (awp/mc/pg)

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