Swiss Life schützt seine Bilanz und sieht sich gut kapitalisiert

Trotz strategischer Fortschritte kann Swiss Life aufgrund der Finanzkrise – wie früher bereits angekündigt – seine Zielsetzungen 2008 und 2009 nicht erreichen. Neue Ziele werden erst anlässlich der Jahreskonferenz von Ende März 2009 kommuniziert, vertröstete Swiss Life. Um die Kapitalausstattung vor weiteren Turbulenzen zu schützen, wurden die Risiken in den letzten Monaten erheblich reduziert. Das Unternehmen sieht sich dementsprechend gut kapitalisiert.


Zahlreiche Massnahmen getroffen
So hat Swiss Life bereits Mitte November den Stopp des Aktienrückkaufprogramms, eine Kürzung der versprochenen Dividende sowie die Umklassifizierung von Anleihen im Umfang von 15 Mrd CHF angekündigt. Ferner hat die Gruppe ihre Netto-Aktienquote auf 0,4% gesenkt, nachdem diese per Ende Juni noch bei 2,5% und Ende 2007 bei 7,5% gelegen hatte. Dafür hortet Swiss Life wie ein Grossteil der Marktakteure Liquidität: Die flüssigen Mittel machen aktuell 7% der Bilanzsumme aus.


Rückzahlung weiterer 2 Mrd. Franken aus Hedge Funds aufgegleist
Ferner hat Swiss Life in den Monaten Januar bis September Rückzahlungen von Hedge Funds-Investitionen in der Höhe von über 500 Mio CHF eingefordert, weitere 900 Mio CHF sollen bis Ende Jahr zurückfliessen. Insgesamt habe Swiss Life die Rückzahlung weiterer 2 Mrd CHF aus Hedge Funds aufgegleist und Absicherungen auf dem übrig gebliebenen Hedge Fund-Exposure vorgenommen.


Solvabilitätsquote soll Ende Ende über 140 % betragen
Swiss Life sah sich zu den Massnahmen gezwungen, nachdem ihre Solvabilitätsquote zu Beginn des vierten Quartals weiter verschlechtert hatte. Per Mitte November lag diese noch bei 135%, nach 162% zum ersten Halbjahr 2008. Per Jahresende rechne die Swiss Life nun mit einer Solvabilitätsquote von über 140%. Der Solvabilitäsgrad bezeichnet das Verhältnis zwischen den verfügbaren Eigenmitteln und dem Eigenmittelerfordernis.


Zusammenarbeit mit AWD verläuft nach Plan
Die Zusammenarbeit zwischen Swiss Life und der in diesem Jahr akquirierten deutschen AWD verlaufe planmässig, so das Unternehmen weiter. Die deutsche Tochtergesellschaft soll den Plänen zufolge ihre Umsatzerlöse bis zum Jahr 2012 auf rund 1 Mrd EUR und der operative Ertrag vor Steuern (EBIT) auf 130 Mio EUR steigern. Dieses Resultat soll insbesondere durch den Ausbau der Beraterkapazität in allen Kernmärkten auf insgesamt 8’500 Berater erreicht werden.


MLP-Beteiligung mit Top-Priorität
Im Gegensatz zur AWD-Übernahme verläuft die Beteiligungsnahme an der deutschen MLP nicht planmässig. CEO Bruno Pfister hat erneut erklärt, dass die Beteiligung MLP Top-Priorität hat und bereits in naher Zukunft eine Lösung präsentiert werden soll. MLP wehrt sich mit Händen und Füssen gegen den neuen Grossaktionär, der 24,3% der MLP-Anteile hält, und hat zuletzt die existierende Produktpartnerschaft eingestellt.  (awp/mc/pg/01)

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