Swiss: Lufthansa zu Übernahme bereit


Drei Jahre nach dem Neustart könnte die Nationale Airline der Schweiz schon bald in deutschen Besitz kommen. Die Swiss hat am Sonntagabend bestätigt, dass sie mit der Lufthansa über einen Übernahme verhandelt.



Swiss: Bestätigung über «konstruktive Verhandlungen über eine Übernahme und Integration der Swiss in den Lufthansa-Konzernverbund».
Am Freitag hatte die Swiss-Spitze an der Bilanzmedienkonferenz auf Fragen von Journalisten noch jeden Kommentar zu entsprechenden Gerüchten abgelehnt. Am Sonntagabend bestätigten die beiden Gesellschaften aber in einem Communiqué, dass sie «konstruktive Verhandlungen über eine Übernahme und Integration der Swiss in den Lufthansa-Konzernverbund» führen.

Geschäftsmodell bereits entwickelt
Bereits sei ein Geschäftsmodell entwickelt. Die Verwaltungsräte der beiden Unternehmen sowie die Grossaktionäre der Swiss müssen die Übernahme aber noch genehmigen, wie es hiess.

«Eigenständigkeit weitestgehend behalten»
Die Swiss solle «ihre Eigenständigkeit weitestgehend behalten». Eckpfeiler seien, dass die Luftverkehrsverbindungen der Schweiz und die Marke Swiss aufrechterhalten würden. Auf Anfrage wollte sich die Swiss nicht zum weiteren Vorgehen äussern. Es werde aber Sitzungen mit allen Stakeholders geben.

Treffen der Swiss-Spitze mit den Grossaktionären
Die Swiss-Aktie werde am Montag normal gehandelt, sagte eine Konzernsprecherin. Dass gleichentags ein Treffen der Swiss-Spitze mit den Grossaktionären stattfinden soll, kommentierte sie nicht. Am Freitag hatte bereits der Bundesrat über die Swiss besprochen.

Entschädigung der Grossaktionäre offen
Wie sich die Grossaktionäre verhalten und wie diese entschädigt werden sollen, blieb offen. Zu den Grossaktionären zählen unter anderen die Eidgenossenschaft (20,4%), die UBS (10,4%), der Kanton Zürich (10,2%), die Credit Suisse Group (10%) und AMAG (6,8%).

Kein Kommentar zu «symbolischem Preis»
Nicht kommentiert wurde auf Anfrage, dass sich die Grossaktionäre mit einem symbolischen Preis zufrieden geben, wie es in Medienberichten hiess. Im Gegenzug würde die Lufthansa laut den Gerüchten auf eine Kapitalerhöhung der bisherigen Aktionäre verzichten.

Bund und Banken nehmen Verhandlungen zur Kenntnis
Bei Bund und UBS hiess es dazu lediglich, man nehme die Verhandlungen zur Kenntnis. Viele Grossaktionäre haben ihre Beteiligungen an der Swiss bereits weitgehend abgeschrieben.

Preis «in Höhe des Durchschnittskurses»
Die Kleinaktionäre der Swiss, die rund 7,5 Mio Aktien oder 14% am Flugkonzern halten, sollen von der Lufthansa einen Preis «in Höhe des Durchschnittskurses der letzten Wochen» erhalten. Das wären derzeit insgesamt rund 65 Mio CHF.Über die Übernahme der Swiss durch die Lufthansa war schon mehr als ein Jahr spekuliert worden. In einem ersten Anlauf hatte die Swiss das Lufthansa-Angebot abgelehnt und stattdessen versucht, sich dem Bündnis um die British Airways anzuschliessen. (awp/mc/gh)

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