Swiss Re: Versicherer im Aufschwung – strenge Regulierung kontraproduktiv

Auch die Bilanzen der Erstversicherer dürften 2010 eine weitere schrittweise Verbesserung erfahren. Seit März 2009 hätten sich die Bilanzen der Nichtlebenversicherer erheblich erholt. Bei den Lebensversicherern sei diese Entwicklung sogar noch deutlicher ausgefallen, so Hess. «Bis November 2009 erreichte ihr Eigenkapital nahezu den Stand von Ende 2007.»


Stabile Entwicklung aich im Nichtleben-Bereich
Auch die Nichtleben-Rückversicherung habe sich in der Krise sehr stabil entwickelt, sagte Hess. Swiss Re erwartet in der Branche für 2010 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr ein etwas verbessertes Prämienwachstum. Die Gewinne würden sich im Durchschnitt erhöhen oder zumindest stabil bleiben, wobei gegenüber 2008 höhere Anlageerträge tiefere Underwriting-Resultate wettmachen werden.


In der Lebenrückversicherung sei ebenfalls mit steigenden Anlageerträgen zu rechnen. Hess erwartet zudem ein robustes Wachstum in diesem Bereich.


Anlageerträge auf relativ tiefem Niveau
Allerdings würden sich die Anlageerträge aufgrund der tiefen Zinsen in Zukunft auf relativ tiefem Niveau bewegen. Sowohl die Erst- als auch die Rückversicherer müssten sich daher verstärkt auf profitables Zeichnen von Versicherungsgeschäft konzentrieren. Die Prämien müssten über kurz oder lang angehoben werden, fordert Hess.


Höhere Kapitalanforderungen kontraproduktiv
Die Wachstumsaussichten der Erstversicherer könnten zudem durch die drohende Regulierung getrübt werden. «Höhere Kapitalanforderungen sind für Banken wahrscheinlich richtig, dürften sich im Falle der Versicherer jedoch als kontraproduktiv erweisen», so Hess.


«Gefährlicher Weg»
Mit den Überlegungen zur Erhöhung der Solvabilitäts-Anforderungen für Erstversicherer würden sich die Regulierungsbehörden auf einen «gefährlichen Weg» begeben. Dies könne sogar so weit führen, dass Lebensversicherer und Pensionskassen gezwungen wären, die Altersvorsorge nur noch mit konservativen Anlagen wie Staatsanleihen zu erwirtschaften. Damit würde auch eine wichtige Finanzierungsquelle der Realwirtschaft wegfallen.


Trend zu höher versicherten Naturkatastrophenschäden
Eine weitere Herausforderung der Branche sieht die Swiss Re im Trend hin zu höheren versicherten Naturkatastrophenschäden. «Trotz der ungewöhnlich ruhigen Hurrikansaison in diesem Jahr haben die Naturkatastrophenschäden im Verlauf der letzten Jahrzehnte in signifikanter Weise zugenommen. Wir erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird», erklärte Swiss Re-Geschäftsleitungsmitglied Matt Weber. (awp/mc/pg/19)

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