Swissair-Prozess: Bruggisser – Finanzielle Zusicherungen für Abklärungen im Osten

Dies sagte Bruggisser am Montag vor dem Bezirksgericht in Bülach. Zu Beginn der dritten Woche des Swissair-Prozesses schilderte der ehemalige SAir-Konzernchef die Umstände, die zur Beteiligung an der polnischen Fluggesellschaft LOT führte sowie Zahlungen an das damaligen LOT-Management.


Ungerechtfertigte Zahlungen an Jan Litwinski
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Bruggisser vor, dem damaligen LOT-Konzernchef Jan Litwinski ungerechtfertigte Zahlungen gemacht zu haben. Nach den Darstellungen von Bruggisser war eine Beteiligung an der LOT für die SAirGroup extrem wichtig. Nach dem Ausscheiden der Austrian Airlines aus dem Qualiflyer-Verbund habe in Osteuropa für die SAirGroup ein «riesiges Loch» geklafft.


LOT sei attraktiv gewesen
Die LOT sei attraktiv gewesen, weil sie bereits auf europäische Fluggeräte umgestellt habe, sagte Bruggisser. Aber sie sei auch sehr umworben gewesen. Neben der SAirGroup hätten sich auch die British Airways und die Lufthansa für die LOT interessiert.


Low-Cost-Variante gewählt
Das Managementteam in der LOT sei gut gewesen. «Wir wollten mit dem bestehenden LOT-Managementteam zusammenarbeiten», sagte Bruggisser. «Ich hätte auch einen Investmentbanker oder ein Lobbyisten engagieren können. Aber zu einem viel höheren Preis. Das war die Low-Cost-Variante.»


Aufgabe zusätzlich entlöhnt
Litwinski sollte im Osten zusätzliche Abklärungen machen, sagte Bruggisser. Er sei auch bereit gewesen, diese Aufgabe zusätzlich zu entlöhnen. Dies habe er Litwinski in einem Brief schriftlich zugesagt. (awp/mc/ab)

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