Tamedia: Umsatz 2009 bricht um 14 Prozent ein

Dabei ist insbesondere das zweite Semester besser als die erste Jahreshälfte ausgefallen. Das Geschäftsjahr 2009 habe unter dem Eindruck eines rückläufigen Werbemarktes gestanden. Als Folge davon sanken die Werbeerträge von Tamedia um 21,7% auf 410,8 Mio CHF. Der Gesamtumsatz der Mediengruppe verminderte sich 2009 um 13,9% auf 765,9 Mio CHF, wie das Zürcher Medienhaus am Donnerstag mitteilte. Der EBITDA ging um 45,5% auf 91,7 Mio CHF zurück. Dass der Rückgang nicht höher ausgefallen sei, schreibt Tamedia der positiven Entwicklung der Pendlerzeitung L’essentiel, der Schweizer Familie sowie den Online-Aktivitäten von homegate.ch und Newsnetz zu.


EBIT um beinahe zwei Drittel rückläufig
Der EBIT verminderte sich um 61,3% auf 51,6 Mio CHF, die entsprechende Marge reduzierte sich auf 6,7% nach 15,0% in der Vorjahresperiode. Belastend wirkte hier eine Wertberichtigung auf dem Goodwill von tilllate.com im Umfang von 4,6 Mio CHF. Mit Ausnahme der elektronischen Medien hätten alle Geschäftsfelder auf Stufe EBIT schwarze Zahlen erreicht, schreibt Tamedia weiter. Unter dem Strich schliesslich verblieb ein um 55,8% geringerer Konzerngewinn von 46,7 Mio CHF. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung die Ausschüttung einer auf 1,50 (3,00) halbierten Dividende vor. Die ausgewiesenen Zahlen liegen bezüglich Profitabilität deutlich über den Erwartungen. Gemessen am AWP-Konsens hatten Analysten einen Umsatz von 769,3 Mio CHF, einen EBIT von 18,9 Mio sowie einen Reingewinn von 13,6 Mio CHF prognostiziert.


Talsohle durchschritten?
Insbesondere im zweiten Semester hat der Konzern deutlich besser abgeschnitten hat als noch in den ersten sechs Monaten. So betrug der ausgewiesene EBIT zum Halbjahr noch 3,5 Mio CHF, der Gewinn lag auf 0,8 Mio. Stark unter den rückläufigen Werbeeinnahmen gelitten hat der Bereich Zeitungen. Hier ging der Umsatz um 18% auf 491,5 Mio CHF zurück. Der Rückgang sei in erster Linie auf die deutlichen Umsatzverluste von Berner Zeitung, SonntagsZeitung, den Stellenbeilagen sowie des Tages-Anzeigers zurückzuführen. Die EBITDA-Marge des Bereichs verminderte sich auf 2,8% von 14,7% im Vorjahr. Die regionalen Tageszeitungen der Gruppen hätten 2009 defizitär gearbeitet, begründet Tamedia.


Zeitschriften als beständiger Ertragspfeiler
Ein wichtiger Ergebnispfeiler waren im vergangenen Jahr erneut die Zeitschriften. Diese erreichten einen leicht höheren EBITDA von 11,8 (VJ 11,4) Mio CHF. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 12,5% von 11,2%. Der Bereich elektronische Medien legte umsatzmässig getrieben insbesondere von der erfreulichen Entwicklung der Online-Umsätze von 20minuten.ch, homegate.ch und Newsnetz sowie der Akquisition von search.ch um 9% zu. Rückläufig waren dagegen die Erlöse der Radio- und TV-Aktivitäten. Mit einer EBITDA-Marge von 25,9% (20,6%) erreichte der Servicebereich auch im vergangenen Jahr wieder eine hohe Rentabilität.


Vorsichtiger Ausblick
Mit Blick auf die laufende Periode bleibt Tamedia vorsichtig. Die leichte wirtschaftliche Erholung dürfte sich noch nicht in einem deutlichen Wachstum der Werbeausgaben niederschlagen, so die Einschätzung. Die Arbeitslosenquote dürfte trotz eines leichten Wirtschaftswachstums weiter steigen. Tamedia geht auf dieser Basis für 2010 von rückläufigen Werbeumsätzen in den Mediengattungen Zeitungen und Zeitschriften aus. Eine eigentliche Trendwende auf dem Werbemarkt erwartet das Unternehmen weiterhin erst für Ende des Jahres oder für das Folgejahr.


Fortgesetzte Suche nach Einsparpotentialen
Vor diesem Hintergrund müsse die Suche nach Einsparpotentialen in allen Unternehmensbereichen mit Schwerpunkt Zeitungen und Zeitschriften auch 2010 fortgesetzt werden. Im vergangenen Jahr sind gemäss den Unterlagen zur heutigen Medienkonferenz Kosteneinsparungen von insgesamt über 80 Mio CHF initiiert wurden, wobei diese ihre volle Ergebnis-Wirkung erst in der laufenden Periode entfallen werden. Als Schwerpunkt-Aktivitäten für 2010 bezeichnet Tamedia den Zusammenschluss mit Edipresse sowie die Gesundung der Regionalzeitungen. Weiter ausbauen will der Konzern in den nächsten Jahren das Online-Portfolio. 2012 sollen die Online-Engagements des Konzerns bereits 25% zum EBIDTA beitragen, so die Zielsetzung. (awp/mc/ps/05) 

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