Thomas Cook: Trotz Buchungsrückgang keine Schleuderpreise

Ausserdem erwartet Fontenla-Novoa, dass sich die Europäer in den nächsten Wochen verstärkt für eine Reise entscheiden. Bislang hat Thomas Cook für den Sommer 16 Prozent weniger Buchungen registriert als im Vorjahr. In Deutschland fällt der Rückgang noch stärker aus. Die Thomas-Cook-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Zahlen. Das Papier legte zu Handelsbeginn um 8,77 Prozent auf 248,00 britische Pence zu. Die Aktien der Konzernmutter Arcandor , die 52,8 Prozent an Thomas Cook hält, kletterten um 2,16 Prozent auf 1,42 Euro.


Aufholprozess für Sommer
Zuversichtlich macht den Thomas-Cook-Chef die Entwicklung der vergangenen vier Wochen. Hier gingen nur 10 Prozent weniger Buchungen ein als im Vorjahr. Unterdessen hat Thomas Cook seine Kapazitäten um elf Prozent reduziert. «Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass sich die Buchungen unserer geplanten Kapazität weiter annähern werden», heisst es in der Mitteilung zur Hauptversammlung. Einen kräftigen Preisverfall erwartet Fontenla-Novoa nicht: «Alle Veranstalter haben ihre Kapazitäten reduziert»; sagte er. Bislang registriert Thomas Cook sogar fast durchweg steigende Verkaufspreise. Im Schnitt liegen sie den Angaben zufolge fünf Prozent höher als im Vorjahr. Zugleich hat das Unternehmen in Nachverhandlungen mit den Hoteliers bessere Konditionen ausgehandelt.


Buchungseinbruch in Nordeuropa 
In Kontinentaleuropa und Deutschland verzeichnet Thomas Cook für den Sommer bislang einen Buchungsrückgang um 18 Prozent, während die Preise um 6 Prozent wuchsen. In Grossbritannien fallen die Buchungen mit elf Prozent genau in dem Mass schwächer aus, wie Thomas Cook die Kapazität reduziert hatte. Die Preise stiegen hier um 9 Prozent. In Nordeuropa stehen um 6 Prozent höhere Preise einem Buchungseinbruch von 20 Prozent gegenüber.


Winter liegt hinter Planung zurück
In der laufenden Wintersaison liegt Thomas Cook nur noch leicht hinter der Planung zurück. Während der Veranstalter fünf Prozent weniger Plätze angeboten hatte, entschieden sich sieben Prozent weniger Urlauber für eine Reise mit dem Unternehmen. Die Deutschen entschieden sich in diesem Jahr besonders spät für einen Winterurlaub. Nach einem schwierigen Januar hätte die Buchungen in den letzten vier Wochen hier um 6 Prozent zugenommen, hiess es. Weil zudem die Verkaufspreise im Schnitt um 4 Prozent gestiegen seien, erwartet Thomas Cook eine «erfreuliche Bilanz des Wintergeschäfts».


Zuversichtlicher Ausblick 
Auch für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich das Management zuversichtlich, seine selbst gesetzten Ziele zu erreichen, bezeichnete diese aber nicht näher. Für das kommende Geschäftsjahr 2009/10 strebt Thomas Cook bislang einen bereinigten operativen Gewinn von 480 Millionen britischen Pfund (514 Mio Euro) an. (awp/mc/ps/14)

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