ThyssenKrupp treibt Automotive-Restrukturierung voran

Wie Finanzchef Stefan Kirsten am Montag während einer Analystenkonferenz in London ankündigte, soll vor Ende dieses Jahres das Autoteilewerk in Detroit geschlossen werden.  Dies sei heute beschlossen worden. Die Produktion soll nach Shelbyville verlagert werden. Im kanadischen Werk Kitchener sollen einige Bereiche geschlossen werden. Zugleich bemühe sich ThyssenKrupp um einen Verkauf der Automotive-Bereiche Stahl Company und Budd Plastics. Kirsten bekräftigte erneut, dass sich der Konzern nicht komplett von der Autosparte trennen wolle. Die Schliessung weiterer Teilbereiche schloss er aber nicht aus.


Restrukturierungen in der Höhe von 200 Millionen
Nach Angaben des Finanzchefs fallen für dieses Jahr in der Automotive-Sparte Restrukturierungs-Aufwendungen in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro an. Wie ThyssenKrupp bereits am Freitag bei Veröffentlichung des Quartalsberichtes mitgeteilt hatte, war im zweiten Quartal bereits eine ausserplanmässige Abschreibung des Sachanlagevermögens im kanadischen Werk Kitchener in Höhe von 49 Millionen Euro verbuc ht worden. Im dritten Quartal sollen die Kosten bei rund 50 Millionen Euro liegen, im vierten Quartal würden noch einmal 100 Millionen Euro auftreten. Darin enthalten seien insgesamt 70 Millionen Euro Kosten für die Schliessung des Werkes in Detroit.


Bereich Automoitive mit 10 Mio Verlust
Der Bereich Automotive hatte im zweiten Quartal unter anderem wegen der Sonderkosten einen Verlust von 10 Millionen Euro nach einem Gewinn von 67 Millionen Euro im Vorjahr verbucht. Die Automotive-Sparte war im vergangenen Jahr wegen der schwachen Entwicklung auf dem US-Automarkt in Schwierigkeiten geraten. Die Düsseldorfer hatten daraufhin einen Umbau der Sparte in Nordamerika eingeleitet. Unter Experten war in dem Zusammenhang auch über einen Komplett-Verkauf spekuliert worden. Mit der geplanten Übernahme des kanadischen Stahlherstellers Dofasco wollte ThyssenKrupp seine Position in Nordamerika stärken, unterlag jedoch Konkurrent Arcelor im Bieterwettbewerb. Sollte Mittal Arcelor wie geplant übernehmen, könnte ThyssenKrupp bei Dofasco doch noch zum Zuge kommen. (awp/mc/th)

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