Tokio Schluss: Börse bricht ein – Nikkei auf 27-Monatstief

Dies ist der tiefste Stand seit mehr als zwei Jahren. Bereits am Dienstag hatte der Nikkei kräftig nachgegeben. Der breit gefasste TOPIX sackte um 3,54 Prozent auf 1.302,37 Punkte.


Neben den schwachen Zahlen der Citigroup und Nachrichten über eine weitere Finanzspritze für Merrill Lynch, die die Sorgen über das Ausmass und die Folgen der Kreditkrise erneut geschürt hatten, verhagelte auch der zum Dollar festere Yen nach Ansicht von Kommentatoren die Laune der Investoren. Zudem gebe es Sorgen über Rückschläge bei den Struktur- und Unternehmensreformen in Japan. Schwache Daten zu den japanischen Maschinenbauaufträgen taten ihr Übriges. Nach Angaben der Regierung gingen die Maschinenaufträge im November, verglichen mit dem Vormonat, um saisonbereinigt 2,8 Prozent zurück.


«Die Investoren scheinen sehr unsicher zu sein, ob der US-Markt sich an diesem Tag stabilisieren wird», sagte Marktanalyst Masayoshi Yano vom Institut Tokai Tokyo Research Center. Die drastischen Verkäufe vermittelten den Eindruck, als ob die Anleger die US-Notenbank zu Eingriffen auffordern würden. Es habe auch Gerüchte gegeben, dass die Fed eine Notfall-Sitzung einberufen würde.


Die enttäuschenden Zahlen des US-Chipproduzenten Intel lasteten vor allem auf den Technologiewerten. Sony verloren zum Beispiel 6,8 Prozent auf 5.510 Yen und der Titel des Kamera-Herstellers Nikon sank um 7,5 Prozent auf 3.080 Yen. Finanzwerte zeigten sich ebenfalls sehr schwach: Mizuho Financial büssten 8,8 Prozent auf 459.000 Yen ein. Sumitomo Mitsui Financial (SMFG) verloren 3,1 Prozent auf 803.000 Yen und Mitsubishi UFJ Financial Group sanken um 4,7 Prozent auf 952 Yen.


Zu den wenigen Werten mit Gewinnen zählten Idemitsu Kosan, die um 1,1 Prozent auf 9.960 Yen stiegen, nachdem Morgan Stanley das Papier mit «Equal-weight» und einem Kursziel von 11.130 Yen startete. (awp/mc/pg)

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